Staatsanwaltschaft wollte Verfahren einstellen, nach Weisung wird Fußi doch angeklagt.
Ein Nachspiel hat die Silberstein-Affäre im Wahlkampf jetzt vor allem für Ex-SPÖ-Berater Rudi Fußi. Er wird wegen Nötigung angeklagt, wie er ÖSTERREICH erzählt.
Konkret geht es um den pikanten SMS-Verkehr mit der Übersetzerin, die im Team von Tal Silberstein tätig war: Fußi beschuldigte Anna J., internen E-Mail-Verkehr nach außen gespielt und so den Skandal ins Rollen gebracht zu haben. Jetzt flatterte Fußi eine Anklage ins Haus. Laut Fußi wollte die Wiener Staatsanwaltschaft das Verfahren einstellen – die Oberstaatsanwaltschaft soll aber eine Weisung erteilt haben. Justizinsider halten es für ungewöhnlich, dass die Ermittlungen gegen den SP-nahen Politikberater ein Jahr später in eine Anklage münden. Verhandlungsstart ist 9. Oktober.
Fußi zeigt sich „unbeeindruckt“. Trotzdem kündigt er ein Entschuldigungsschreiben an Anna J. an: „Ich bin nach wie vor empört, dass meine Daten weitergegeben wurden, aber das war nie ein Nötigungsversuch. Der Ton war dennoch nicht angemessen“, so Fußi.
Blaue Klage. Der Montag hatte aber noch eine weitere böse Überraschung für Fußi parat: Ihm wurde kurioserweise zeitgleich eine Klage von FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache zugestellt. Der behauptet, ein Foto, das Fußi auf Twitter teilte und das Strache mit Identitären zeigt, sei ein Fake.