Politik-Insider

Diplomaten proben den Aufstand gegen Kneissl

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Ministerin soll speziell „ÖVPlern misstrauen“. 

Außenamt. Dass Karin Kneissl eine unbestritten gute Ausbildung – internationale Eliteuniversitäten – und viel Ahnung von internationaler, speziell jener des arabischen Raumes, Politik hat, bestreitet keiner im Außenamt. Hinter den Kulissen steigt dennoch der Unmut einiger Diplomaten mit der Außenministerin.

„Rechnungen offen“. Kneissl, die von 1990 bis 1998 selbst als Diplomatin tätig war, habe „viele Rechnungen mit einigen von uns offen und ist rachsüchtig“, berichten gleich mehrere Diplomaten. Mit ihren Mitarbeitern gehe sie zwar meist „kollegial um“, aber mit jenen, die lang vor ihr Karriere gemacht hätten, sei die Zusammenarbeit „äußerst unangenehm“.

Einige aus dem Außenamt in Wien soll es daher wegziehen. Zudem soll sie speziell „ÖVPlern misstrauen“. Die stellen freilich die Mehrheit unter den Diplomaten.

Dass sie von der FPÖ nominiert wurde, sei „nicht das Problem“, sagen Leute aus dem Ministerium, das freilich für Standesdünkel bekannt ist.

Auch Öffentlichkeitsarbeit sei mit ihr alles andere als leicht. Die Nahost-Expertin hat zuletzt selbst in einem Interview in der Presse erklärt, dass sie keine Journalistengruppen mehr auf Reisen dabei haben wolle. Journalisten – Kneissl war von 1998 bis 2003 selbst als Freie tätig – würden „langweilige Fragen stellen“, monierte sie. Ähnlich dürfte sie unliebsame Diplomaten abkanzeln.

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