Politik-Insider

Rote Lager beraten, wann sie die SPÖ-Spitze "austauschen" sollen

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Nervosität. Das heutige SPÖ-„Zukunftspräsidium“ wird in weiten Teilen der SPÖ offenbar nicht sonderlich ernst genommen.

Der extreme rote Absturz bei der Nationalratswahl – und „einige Fehler, die danach passiert“ seien – sitzt ihnen zu tief in den Knochen. Spätestens, nachdem SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner in einem ORF-Interview „nicht beantworten konnte, wofür die Sozialdemokratie“ stehe, sei es „keine Frage, ob, sondern wann sie ausgewechselt“ werde, behauptet ein Spitzenfunktionär der SPÖ.
 
Beim heutigen Präsidium dürfte Rendi-Wagner freilich kein Ungemach drohen. Allerdings wollten vereinzelte Rote „zumindest Rendi-Wagners falsche und überteuerte Berater ansprechen“. Quer durch alle SPÖ-Landesorganisationen ist man etwa mit Nedeljko Bilalic, Ex-Pressesprecher von Werner Faymann und Josef Ostermayer, zudem glückloser Wahlkampfmanager des SP-Bundespräsidentschaftswahlkampfes 2016, extrem unzufrieden. Aber: Die SPÖ-Chefin hielt auch die vergangenen Monate trotz herber Kritik an ihrem Vertrauten fest.
 
Sollte sie das „weiter machen, könnte sich der SPÖ-Kreis durchsetzen, der sie bereits nach der Steiermark absetzen will“, meint ein Roter.
Rendi-Wagners Vorteil: Die derzeitigen Wunschkandidaten für ihre Nachfolge – SP-Nationalratspräsidentin Doris Bures und Gewerkschafter Willi Mernyi – hatten bereits in der Vergangenheit wiederholt Beförderungen abgelehnt.
 
Im Kreis der verbliebenen Rendi-Wagner-Befürworter hofft man indes, dass sie die SPÖ in eine Regierung führen und sie damit bleiben könne.
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