Am Mittwoch ging ein Mail mit reichlich Zündstoff an alle ORF-Mitarbeiter raus. Der Betriebsratschef am Küniglberg will die ORF-Bosse vor das Gericht zerren.
ORF-Betriebsratschef Gerhard Moser verschickte gestern an sämtliche ORF-Mitarbeiter ein Schreiben mit explosivem Inhalt: Der ORF-Betriebsrat habe demnach vor, die ORF-Geschäftsführung vor das Arbeitsgericht zu bringen, also gegen die ORF-Chefs zu klagen.
Hintergrund des Ärgers der Arbeitnehmervertreter am Küniglberg: Der Zentralbetriebsrat will die Einhaltung der vor zwei Jahren vereinbarten Gehaltsrunde für ORF-Mitarbeiter. Das „einseitige Abrücken“ von dieser Vereinbarung bedeute für die Belegschaft ein „reales Minus von einem halben Prozentpunkt“ für 2020.
Die ORF-Geschäftsführung – diese Klage vor dem Arbeitsgericht wäre einmalig in der Geschichte des Öffentlich-Rechtlichen – argumentierte die Gehaltseinfrierung offenbar mit nötigen Sparmaßnahmen. Allerdings hat die türkis-grüne Regierung im Unterschied zu den seinerzeitigen türkis-blauen Plänen weder die Gebühren gekürzt, noch derzeit ein neues Sparpaket vorgelegt.
ORF: „Unverständlich“
ÖSTERREICH konfrontierte die ORF-Geschäftsführung damit. Konter des ORF: „Zwischen Betriebsrat und ORF ist im Rahmen des Gehaltsabschlusses für 2020 eine Valorisierung um die Inflationsrate vorgesehen. Der Modus für die Berechnung wurde schriftlich vereinbart und vom Betriebsrat genehmigt. Dass der Betriebsrat nun eine andere Berechnungsmethode heranziehen will, ist für den ORF nicht nachvollziehbar.“
Isabelle Daniel