Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Politik-Insiderin Isabelle Daniel.
SPÖ-Kanzler Christian Kern hat seinen „Plan A“ bereits im Jänner vorgestellt. VP-Kanzlerkandidat Sebastian Kurz will sein „Reform-Programm Anfang September“ präsentieren. Und FPÖ-Herausforderer, Heinz-Christian Strache, will seine „Grundsatz-Positionen Mitte Juni“ erklären. Im ÖSTERREICH-Gespräch erklärt er, dass er neben einem „Wirtschafts- und Sozialprogramm auch unsere klaren Vorstellungen in der Zuwanderungs- und Sicherheitspolitik sowie den Kampf gegen den politischen Islam in den Mittelpunkt“ seiner Wahlkampagne rücken werde.
Koalitionen. Strache – derzeit umwerben Rot und Schwarz die Blauen – scheint dafür keine Koalitionspräferenz zu haben. Er fordert die SPÖ aber auf, „ihre Position uns gegenüber zu bereinigen. Die SPÖ hat ja noch einen Ausgrenzungsbeschluss gegen uns“. Das blaue Hauptproblem dürfte derzeit aber eher die ÖVP – speziell Sebastian Kurz – sein. Allzu aggressiv will es die FPÖ gegen den Neuen im Wahlkampfring offenbar nicht anlegen. Vielmehr soll Strache – laut FPÖ-Strategen – Kurz immer wieder als „den loben, der unsere Positionen übernommen“ habe.
Grüne Lunacek soll als "Bollwerk gegen die FPÖ" SP-Wähler ködern
Die Grünen wollen kurzfristig mit ihrer Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek nach links rücken und einen frontalen Wahlkampf gegen die FPÖ führen. Nachdem sich die SPÖ offensichtlich zur FPÖ hin öffnet, soll die Grüne als einziges „Bollwerk gegen die FPÖ“ positioniert werden. Damit fischen die Grünen freilich nach enttäuschten SPÖ-Wählern.
Die offizielle Bundessprecherin, Ingrid Felipe, soll dafür vor allem im ländlichen Bereich versuchen, auch VP-Wähler anzusprechen. Auch sie wird sich freilich klar gegen die Blauen positionieren. So wollen die Grünen zweistellig werden.