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Rekord-Ergebnisse

Hochburg: Hier wählten 98% die ÖVP

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Das sind die Hochburgen und Negativ-Rekorde der Parteien.

Die EU-Wahl 2019 hat wieder Rekordergebnisse in traditionellen Hochburgen der Parteien gebracht. Die ÖVP holte ihre Top-Resultate wie gewohnt in Tiroler Kleinstgemeinden, die SPÖ verzeichnete selbige in burgenländischen Gemeinden. Die FPÖ schaffte ihre stärksten Ergebnisse dieses Mal in Kärnten, die Grünen wie immer in Wien. Die NEOS punkteten erneut am besten in Vorarlberg.
 

98% für die ÖVP

Die ÖVP erzielte ihr stärkstes Ergebnis wie schon bei der Wahl 2014 wieder in der Tiroler Kleinstgemeinde Hinterhornbach. In dem 70 Wahlberechtigte großen Bergdorf stimmten diesmal 98 Prozent für die Volkspartei - damit erzielte die Partei in der 1.100 Meter hoch gelegenen Gemeinde am Fuße des Hochvogels in den Allgäuer Alpen sogar um 7,5 Prozentpunkte stärkeren Zuspruch als 2014. Platz zwei in der ÖVP-Hitliste geht an Jungholz im Tiroler Oberland mit 89,3 Prozent. Das schwächste Ergebnis verzeichnete die ÖVP wie schon in den vorangegangenen EU-Wahlen erneut im steirischen Vordernberg. Diesmal legte die Partei hier aber deutlich zu - von 4,5 Prozent auf 11,5 Prozent der Stimmen.
 
Die SPÖ punktete einmal mehr in ihren burgenländischen Hochburgen - wenngleich sie im Burgenland insgesamt nur Zweite hinter der ÖVP wurde. Wie schon bei der letzten EU-Wahl und auch bei der Nationalratswahl 2017 fuhr die Sozialdemokratie in Burgenlands kleinster Gemeinde Tschanigraben ihr stärkstes Gemeinde-Ergebnis ein. Sie büßte dort allerdings gegenüber der EU-Wahl 2014 5,3 Prozentpunkte ein und kam auf nur mehr 68,4 Prozent. Die 60-Prozent-Marke geknackt wurde auch noch in Neutal/Burgenland - mit 5,5 Prozentpunkten Plus gab es hier eine Punktlandung bei 60 Prozent. Einen "Nuller" verzeichnete die Sozialdemokratie in fünf Gemeinden: In Dünserberg, Gramais, Hinterhornbach, Namlos und Zöblen - außer Dünserberg (Vorarlberg) allesamt Tiroler Kleinstgemeinden fest in türkiser Hand.
 

55% für die FPÖ

Für die FPÖ gab es in Kärnten Top-Ergebnisse. Größten Zuspruch erhielt sie in Deutsch-Griffen: Dort konnte die Partei das Ergebnis der Nationalratswahl 2017 von 53,8 Prozent sogar noch etwas auf 55,3 Prozent steigern; gegenüber der EU-Wahl 2014 bedeutete das sogar ein Plus von 21,6 Prozentpunkten. Die Ostkärntner Gemeinde blieb für die FPÖ aber die einzige über der 50-Prozent-Marke. Das zweitbeste FPÖ-Gemeinde-Ergebnis gab es im Westkärntner St. Urban mit 41,7 Prozent. Am wenigsten überzeugen konnte die FPÖ in der ÖVP-Hochburg Fendels im Tiroler Oberland: In der 213 Wahlberechtigten starken Kleingemeinde erzielte die FPÖ nur 2 Prozent, die ÖVP kam hier auf 72 Prozent. Unter drei Prozent blieb die FPÖ auch in den Tiroler Kleingemeinden Hinterhornbach, Zöblen und im Kaunertal sowie in der Vorarlberger Gemeinde Schröcken.
 
Das Grüne Comeback spiegelte sich auch in den Resultaten ihrer Top-Gemeinden wider. In der an sich traditionell grünen Hochburg Wien-Neubau lief die Partei mit 37 Prozent (+1,6 Prozentpunkte gegenüber 2014) wieder zu alter Stärke auf. Bei der Nationalratswahl 2017 gab es hier noch desaströse Verluste in Richtung Peter Pilz: Damals kam die Grüne Partei im 7. Wiener Gemeindebezirk gerade einmal auf 11,4 Prozent - und erzielte dort dennoch ihr bestes Gemeinde-Ergebnis. Bei der EU-Wahl am Sonntag hingegen schafften die Grünen in gleich vier Gemeinden den Sprung über die 30-Prozent-Marke: Neben Neubau auch in Wien-Mariahilf, Wien-Josefstadt und Wien-Alsergrund. Gar keine Wähler konnten die Grünen in drei Gemeinden für sich gewinnen: in den Tiroler ÖVP-Hochburgen Hinterhornbach und Namlos sowie in der burgenländischen SPÖ-Bastion Tschanigraben.
 

NEOS in Vorarlberg stark

Die zum zweiten Mal bei einer EU-Wahl angetretenen NEOS punkteten wie schon bei der Premiere 2014 besonders stark im Heimatbundesland des mittlerweile aus der Politik ausgeschiedenen Parteigründers Matthias Strolz: Alle Top-Ten-Gemeinden der Pinken liegen von Vorarlberg - angeführt von der Gemeinde Schwarzenberg im Bezirk Bregenz, wo es einen Zuspruch von 26,2 Prozent gab. Zu den fünf besten Gemeinden der Partei von Spitzenkandidatin Claudia Gamon zählten auch St. Anton im Montafon (24,9 Prozent), Nenzing (24,7), Röthis (24,0) und Schnepfau (23,9). Des schwächste Ergebnis fuhren die NEOS in der Gemeinde Röhrenbach im Waldviertel mit 1,6 Prozent ein. Leer gingen sie in sieben Gemeinden aus, vor allem in tiefschwarzen (bzw. jetzt türkisen) Tiroler Bergdörfern war für die Pinken nichts zu holen.
 
Die Liste Europa JETZT von Johannes Voggenhubber reüssierte in keiner der Gemeinden. Das noch beste Ergebnis erzielte die Liste im oberösterreichischen Niederthalheim mit gerade einmal 2,8 Prozent. Dieses Ergebnis konnte die KPÖ in zwei Gemeinden übertrumpfen: In Rutzenham in Oberösterreich erzielten die Kommunisten 5,2 Prozent und im Tiroler Rattenberg kamen sie auf 3,9 Prozent.
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