Erdrutsch-Sieg

ÖVP überholt SPÖ sogar im Burgenland

Teilen

 Landeschef Doskozil trotz stärkstem SPÖ-Landes-Ergebnis "sehr unzufrieden".

Im Burgenland ist nach dem vorläufigen Endergebnis (ohne Briefwahlstimmen) die ÖVP erstmals bei einer EU-Wahl stimmenstärkste Partei. Die Volkspartei überholte mit 35,8 Prozent die SPÖ, die 32,9 Prozent erreichte. Die Freiheitlichen kamen auf 18,1 Prozent, für die Grünen votierten 7,2 Prozent.

Auf die NEOS entfielen im Burgenland 4,9 Prozent. Für die KPÖ stimmten 0,4 Prozent, EUROPA Jetzt kam auf 0,7 Prozent. Bei Nationalratswahlen hatte die ÖVP im östlichsten Bundesland zum bisher letzten Mal 1966 die Nase vorne. Bei Landtagswahlen muss man, sucht man die Volkspartei am ersten Platz, bis 1960 zurückgehen.

ÖVP-Landesparteiobmann Thomas Steiner sprach von einem "Sensationsergebnis: Was wir bei der Nationalratswahl knapp verpasst haben, nämlich Nummer Eins im Burgenland zu werden, haben wir jetzt eindeutig geschafft." Dies sei "ein Ergebnis, das für viele nicht absehbar war" und das ganz besonders auch dem ÖVP-Kandidaten bei der EU-Wahl im Burgenland, Christian Sagartz, geschuldet sei. "Dass wir zum ersten Mal seit 1966 bei einer landesweiten Wahl die Nummer Eins sind, das ist schon eine Basis für die kommenden Herausforderungen", meinte Steiner.

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) verwies auf das Abschneiden der SPÖ im Bundesländervergleich insgesamt: "Wir haben im Burgenland mit deutlich über 30 Prozent das stärkste Ergebnis aller sozialdemokratischen Länder. Trotzdem sind wir mit unserem Abschneiden unter dem Strich sehr unzufrieden", so Doskozil.

"Ich bin ganz glücklich damit", kommentierte Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz (FPÖ) das vorläufige Ergebnis auf Landesebene aus Sicht der Freiheitlichen: "Es war ja auch hier nicht ganz einfach. Wir haben über 3.000 Wähler dazugewonnen und liegen auch bei den Prozenten leicht im Plus. Damit haben wir das Bundesergebnis erreicht. Das ist durchaus nicht alltäglich."

Die Grünen sehen sich durch ihr Abschneiden bereits motiviert für die kommende Landtagswahl. "Natürlich ist das ein Ansporn. Wir wollen auch bei der Landtagswahl wieder ein starkes Zeichen geben und wir sind voll motiviert", so Landessprecherin Regina Petrik zur APA. "Was wir mitnehmen, ist die Erfahrung, wie wir wahlwerben", meinte Petrik: "Wir haben ja sehr wenig Geld, wir waren ganz viel auf der Straße, wir waren ganz viel bei Hausbesuchen unterwegs und das werden wir sicher auch bei der Landtagswahl so machen."
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.