Wie FPÖ Wähler mobilisieren will

EU-Wahl: Türkis-blaue Schlammschlacht

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FPÖ schaltet Inserate gegen ÖVP. Vilimsky greift Kanzler auf Facebook frontal an.

„Achtung, Mogelpackung“, postete FPÖ-EU-Spitzenkandidat Harald Vilimsky gestern auf Facebook. Und mit „Mogelpackung“ meinte er niemand Geringeren als ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz. Der Blaue bezieht sich schließlich auf eine ­ÖSTERREICH-Story, wonach Kurz im EU-Wahlkampffinale versuche, eine FPÖ-affine Klientel anzusprechen.

Im Finale des EU-Wahlkampfes kommt es nun zum – bereits seit Monaten ausgemachten – „Duell zwischen ÖVP und FPÖ“. Nachdem die Türkisen im blauen Wählerteich – mit EU-kritischen Parolen – fischen, schalten die Freiheitlichen sogar Inserate gegen den eigenen Koalitionspartner: „Was Türkis aussieht, ist in Wahrheit Alt-ÖVP-Schwarz.“

FP zürnt über Edtstadler statt Karas im ORF-Duell

FPÖ mokiert sich. Dass die ÖVP ins heutige ORF-Duell gegen Vilimsky nun ihre Nummer 2, Karoline Edt­stadler, schickt, erzürnt die Blauen. Vilimsky ätzt: „Karas wird im Zieleinlauf versteckt.“ Die ÖVP macht das freilich bewusst. Sie will Edtstadler als „Mrs. Law & Order“ gegen den Blauen ­positionieren und so blaue Wähler ansprechen.

De facto geht es freilich beiden Parteien um Mobi­lisierung. Laut ÖVP-internen Umfragen liege die ÖVP zwar bei relativ stabilen 30 Pro­zent, aber nur knapp vor der SPÖ. Die FPÖ wiederum hofft, durch Polarisierung gegen die ÖVP ihre eigenen Wähler „aufzuwecken“.

In den letzten zehn Tagen bis zur EU-Wahl am 26. Mai wollen die Blauen noch den Ton verschärfen. Immerhin liegen ihre rechtspopulistischen Schwesterparteien in Frankreich, Großbritannien und Italien in den Umfragen auf Platz 1 …

Nitsch, Mälzer & Lafer unterstützen Wiener

Dass darunter Koch-Kollegen wie Kitchen Impossible- Star Tim Mälzer, Johann Lafer oder Alfred Biolek sind, ist wenig überraschend. Doch auch Wetten, dass ..?-Erfinder Frank Elstner, Autorin Hera Lind oder die Schauspielerinnen Erni Mangold und Senta Berger unterstützen auf der Website www.wirfuersarahwiener.eu die Grün-Kandidatin.

Nitsch. Doch kein Wiener-Fan polarisiert wohl so wie Hermann Nitsch. Der Ak­tionskünstler, der durch Schüttbilder und durch seine sogenannten „Orgien-Mysterien-Spiele“ samt blutiger Rinderschlachtung auf Schloss Prinzendorf bekannt wurde, gilt als rotes Tuch, vor allem für die FPÖ. „Wer will schon Fleisch aus Massentierhaltung und Pestizidgemüse essen? Sarah, versuch, das in Brüssel zu ändern“, schreibt Nitsch auf der Website.

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