Das sagt Österreich

FP verkauft uns zu lang für dumm

Teilen

Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Redakteurin Isabelle Daniel.

Keine Opfer. Die FPÖ hat - allem strategischen Können von Herbert Kickl zum Trotz - eine verdiente Ohrfeige von den Wählern erhalten. Sicher, die FPÖ ist nicht abgestürzt - und liegt höher als internationale Beobachter mutmaßten -, aber sie ist doch im hausgemachten Ibiza-Gate versunken. Viele einstige FPÖ-Wähler wollten sich schlicht nicht für dumm verkaufen lassen.

Sorry, Herr Strache, nicht Sie sind das Opfer, sondern Ihre Wähler. Alle konnten sehen, wie sich Strache -der 14 (!) Jahre FPÖ-Chef war -in Allmachtsfantasien und möglichen Korruptionsträumen übte. Strache ist freilich auch ein blaues Sittenbild. Die Art, wie die Blauen seither mit dem Skandal umgingen, zeigt keinerlei Einsicht.

Debakel in Wien. Man muss aufklären, wer hinter der Videofalle steckt. Aber, die Täter-Opfer-Umkehr, die seit dem Auffliegen des Videos vonseiten der FPÖ versucht wurde, reichte eben nicht für einen Jetzt-erst-recht-Effekt. In Wien ist die FPÖ sogar auf 15,5 Prozent und damit auf Platz vier (!) abgestürzt. Alle Wähler erwarten sich von den Blauen echte Einsicht und Auf klärung statt immer neuer Verschwörungstheorien. Die FPÖ ist drei Mal (1986,2002 und 2019) in einer Bundesregierung an sich selbst gescheitert. Entweder sie versucht, sich endlich zu läutern, oder sie wird auf ihre Kernwähler reduziert werden.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.