Trotz FP-Skandal im Minus

SPÖ in der Wahlkrise

Teilen

Im SP-Präsidium gestern wurden die EU-Wahl-Wunden geleckt und Konsequenzen verlangt.

„Schmerzhaft und schwer nachvollziehbar“, nennt Kärntens SPÖ-Landeshauptmann Peter Kaiser das überraschend schlechte Abschneiden der SPÖ bei 
der gestrigen EU-Wahl via 
ÖSTERREICH. Dass die SPÖ diese Wahl trotz blauen Ibiza-Skandals und dem Platzen von Türkis-Blau nicht nur nicht für sich nutzen konnte, sondern sogar noch leicht verlor, dominierte gestern auch das SPÖ-Präsidium in Wien. Ursprünglich wollten SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner und ihr Geschäftsführer Thomas Drozda gestern dort einen Wahltriumph feiern und über die morgige geplante Abwahl von Sebastian Kurz als Kanzler im Parlament reden.

Rote wollen Kurz weiter als Kanzler "stürzen"

Das SP-Präsidiums – das Spitzengremium der SPÖ – sprach sich gestern einstimmig dafür aus einen eigenen Misstrauensantrag gegen die gesamte Regierung – also nicht nur gegen Sebastian Kurz – einzubringen. Ursprünglich wollte die SP das erst heute sagen, versuchte aber gestern mit dieser Ankündigung den SP-internen Ärger zu mildern. Dem roten EU-Spitzenkandidaten Andreas Schieder wurde kaum Schuld gegeben. Dafür aber dem „Team“ von Rendi-Wagner.

Kaiser, der gestern nicht beim Präsidium in Wien war, meint, dass die ÖVP „absurde Schuldzuweisungen, was die Auftraggeber des Ibiza-Videos betrifft“, gemacht habe, aber: „Die SPÖ hat dem strategisch und kommunikativ leider nichts Vergleichbares entgegenzusetzen gehabt. Das muss sich schleunigst ändern, damit wir im Wahlkampf für die Nationalratswahl im Herbst inhaltlich und strategisch konkurrenzfähig sind.“

SP-Manager Drozda wollte vor allen ausgezählten Stimmen hingegen öffentlich die Niederlage offensichtlich nicht eingestehen. Und die SP-Spitzenkandidatin Rendi-Wagner ist einmal mehr in einer roten Krise gefangen. I. Daniel

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.