Wahlkampfauftakt

Faymann will Tirol "einnehmen"

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Der Bundeskanzler startete im "Heiligen Land" seine Wahlkampftour.

Neun Tage vor der Tiroler Landtagswahl am 28. April hat Bundeskanzler Werner Faymann (S) am Freitagabend in Innsbruck den Auftakt seiner "Fürs Land. Durchs Land"-Tour begangen, die ihn bis zur Nationalratswahl im Herbst durch alle Bundesländer führen soll. Vor rund 400 Sympathisanten im Innsbrucker Congress warb der SPÖ-Bundesparteivorsitzende für den Tiroler Spitzenkandidaten, LHStv. Gerhard Reheis, der im Wahlkampf den Anspruch auf den Landeshauptmannsessel erhob. Ein roter Landeshauptmann in Tirol sei "auf jeden Fall ein Ziel", sagte Faymann am Rande der Veranstaltung. Die Frage, ob es auch ein realistisches Ziel sei, wollte der Bundeskanzler nicht beantworten.

"Sehr gutes Gefühl"
Er habe jedenfalls ein "sehr gutes Gefühl" für die Landtagswahl, meinte Faymann. Er hoffe jedenfalls, dass die Tiroler SPÖ an Stimmen zulege. Auf eine konkrete Prozentzahl wollte sich Faymann nicht festlegen. Auch auf mögliche Koalitionen nach der Wahl wollte der SP-Vorsitzende nicht eingehen. "Ich rede den Ländern nichts drein", erklärte der Regierungschef. Gerhard Reheis sei jedenfalls eine Persönlichkeit von "besonderer Qualität", der "als Landesvater" ausgleichend wirken würde. "Es bräuchte jemanden wie Reheis als Landeshauptmann, der seriös und verlässlich ist und dem man vertrauen kann", rief Faymann der jubelnden, roten Anhängerschaft im gut gefüllten "Saal Innsbruck" des Congresses zu. Laut Umfragen kommt die Tiroler SPÖ derzeit auf rund 14 Prozent. Bei der Landtagswahl im Jahr 2008 stürzte sie um mehr als zehn Prozent auf 15,46 Prozent ab, ein historischer Tiefststand.

Nachdem Reheis und Faymann in Begleitung von Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos unter Blitzlichtgewitter in den Saal einzogen, hielt der Tiroler SP-Spitzenkandidat eine rund 15-minütige Rede, in der er erneut erklärte: "Wir haben die Möglichkeit, den Wechsel herbeizuführen. Ich will Landeshauptmann von Tirol werden". Zuvor war er bereits von dem durch den Abend führenden Puls 4-Moderator Norbert Oberhauser mit etwas Grinsen als "der zukünftige Landeshauptmann von Tirol" angekündigt worden.

Zeitgeschichte-Video
Vor der Rede Faymanns ließ die "Kanzlertour"-Regie besondere Ereignisse der Zeitgeschichte in Österreich und der Welt per Videoeinspielung Revue passieren - darunter legendäre Worte wie Leopold Figls "Österreich ist frei" oder Martin Luther Kings "I have a dream". Aber auch das Lichtermeer gegen das Ausländervolksbegehren im Jahr 1993, die Ski-Triumphe Toni Sailers, Franz Klammers und Hermann Maiers sowie die Proteste gegen die Schwarz-Blaue Regierung im Jahr 2000 wurden herangezogen. Bundeskanzler Faymann wurde dem Publikum als Staatsmann bei Begegnungen etwa mit Barack Obama und dem Dalai Lama sowie als Privatperson beim Bergsteigen präsentiert.

In seiner Rede pries Faymann die Leistungen seines Kabinetts. Man könne die niedrigste Arbeitslosenquote in der gesamten Europäischen Union vorweisen. Nach der Finanzmarktkrise müsse man über die SPÖ folgendes feststellen: "Gebe es uns nicht, man müsste uns erfinden". In Sachen Bankgeheimnis betonte der SPÖ-Chef, man schütze dieses weiterhin. Es gehe dabei aber vor allem um die Ersparnisse der Österreicher. Einige würden sich aber als Schützer des Bankgeheimnisses "gerieren", die in Wahrheit nur den internationalen Steuerbetrug nicht verhindern wollen, kritisierte der Kanzler.

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