Nach dem Chaos um Philippa Strache droht der FPÖ tatsächlich die Spaltung: Im Strache-Lager wird massiv kritisiert, dass Norbert Hofer die FPÖ in eine "CSU" umbauen möchte, ohne "nationale freiheitliche Ideale".
Die Gründung einer neuen Partei, einer freiheitlichen Liste mit Heinz-Christian Strache an der Spitze, könnte bereits im Jänner oder Februar 2020 bevorstehen, also in etwa zweieinhalb Monaten. Aus dem Umfeld von Strache hörte ÖSTERREICH: "Diese Verleumdungen und dieser Umgang mit Philippa Strache haben alle Friedensbemühungen zerstört, da war zu viel Hass gegen die Straches dabei, vor allem bei den Funktionären in den Bundesländern." Aber das wäre nicht der einzige Grund für ein Comeback mit einer neuen Partei, sagt der Insider im Strache-Lager: "Wir sehen alle, dass Norbert Hofer die FPÖ in eine österreichische CSU umwandeln will und seinen Anbiederungs-Kurs an Sebastian Kurz fortsetzt. Aber diese 'Alpen-CSU' möchte auch alle nationalen und freiheitlichen Ideale begraben."
Weiterer Hintergrund für Kurs-Änderung
Diese Kurs-Änderung hätte noch einen weiteren Hintergrund, wird bei den Noch-immer-Unterstützern Straches vermutet: Norbert Hofer und Ursula Stenzel wären Mitglieder des konservativen habsburgischen St.-Georgs-Orden, der von Großmeister Karl von Habsburg geführt wird. Für Freiheitliche, die sich auf die Ideale aus dem Revolutionsjahr 1848 berufen, ist das eine Provokation. Und die Mitglieder-Liste des Ordens liest sich wie eine schwarz-blaue Koalitions-Aufstellung: Erwin Pröll, Herbert Haupt, Karlheinz Kopf, Reinhold Lopatka, Andrä Rupprechter, Thomas Stelzer, Beatrix Karl und dazu noch Wiener FPÖ-Promis. Bis vor Kurzem war auch Johann Gudenus Mitglied.
So geht es ohne Waffenstillstand weiter
Kommt es zu keinem Waffenstillstand im Konflikt Straches versus FPÖ neu, soll es laut einem Bekannten Straches so weitergehen: In den kommenden Monaten würden alle Vorbereitungen dafür laufen, dass bereits mit Ende Jänner eine neue Partei vorgestellt werden könnte. Unterstützer, die dieses Projekt mit finanziellen Mitteln fördern, seien vorhanden. Kein Wunder, immerhin käme diese neue Fraktion schon bei der Wien-Wahl in den Landtag - und in der Bundespolitik würde sie der FPÖ massiv schaden.