Auftritt

FPÖ-nahe Verbindung lädt bekannten Neo-Nazi ein

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Der ehemalige Chef der rechtsextremen NPD wurde wegen "Volksverhetzung" verurteilt.

Der deutsche NPD-Politiker Udo Voigt soll nach Informationen des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands (DÖW) am heutigen Freitag auf Einladung der Burschenschaft Olympia in Wien auftreten. Das berichtete die Wochenzeitung Falter am Freitag.
 
Die Olympia unterhält enge Verbindungen zur FPÖ. Der freiheitliche Justizsprecher Harald Stefan ist ebenso Olympe wie der FPÖ-Nationalratsabgeordnete Martin Graf und der freiheitliche Klubdirektor Norbert Nemeth. Keiner der FPÖ-Politiker, die auch Mitglieder der Olympia sind, wollten auf Anfrage des "Falters" mitteilen, ob sie an der Veranstaltung mit Voigt teilnehmen und wie sie zu dessen Aussagen stehen. Vizekanzler Heinz-Christian Strache teilte mit, nichts "von so einer Veranstaltung" zu wissen.
 
Udo Voigt war von 1996 bis 2011 Parteivorsitzender der rechtsextremen NPD, seit 2014 ist er Mitglied des Europäischen Parlaments - als erster und einziger Abgeordneter der neonazistischen Partei. 2012 wurde Voigt wegen "Volksverhetzung" verurteilt, weil er die Waffen-SS verherrlichte und einen ausländerfeindlichen Werbespot verbreitet hatte. Unter der Führung des Politikwissenschaftlers und früheren Hauptmannes der deutschen Bundeswehr zog die NPD damals in die Landtage von Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern ein.

Burschenschaft-nahe FPÖ-Politiker nicht dabei

 
Die der Burschenschaft angehörenden führenden FPÖ-Funktionäre Harald Stefan, Martin Graf und Norbert Nemeth gingen am Freitagnachmittag auf Distanz zu der Veranstaltung. Sie seien nicht in die Organisation der Veranstaltung eingebunden gewesen, hätten erst kürzlich davon erfahren und würden auch nicht daran teilnehmen, teilten sie dem "Falter" mit.

"Wir stimmen nicht mit den politischen Ansichten des Herrn Voigt überein", erklärte der freiheitliche Justizsprecher Stefan der Wochenzeitung im Namen aller drei Politiker.
 
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