An Tag 3 hielt der 2. Grasser-Anwalt sein Plädoyer und ließ aufhorchen.
Buwog-Affäre
Grasser-Anwalt: Anklage ist 'Vollholler'
Prozesstag zu Ende - Morgen um 09.30 Uhr geht es weiter
Grasser-Anwalt Manfred Ainedter bedankt sich bei den Schöffen für die Aufmerksamkeit. Richterin Marion Hohenecker schließt den Verhandlungstag, morgen um 09.30 Uhr geht es weiter.
Prozesstag zu Ende - Morgen um 09.30 Uhr geht es weiter
Grasser-Anwalt Manfred Ainedter bedankt sich bei den Schöffen für die Aufmerksamkeit. Richterin Marion Hohenecker schließt den Verhandlungstag, morgen um 09.30 Uhr geht es weiter.
Anwalt: "Keine Absprachen, keine Verschleierungshandlungen"
Es habe keine Absprachen und keine Verschleierungshandlungen geben, sondern ein gegenseitiges Informieren und Aufklären, so der Grasser-Anwalt.
Wess: "Unser Mandant ist nicht schuldig, er wird sich nicht schuldig bekennen"
Wess: "Wir sind im absoluten Finale"
Bis 16.30 Uhr hat Grasser-Anwalt Wess maximal Zeit. Es geht derzeit noch um Details der "Zahlungssströme". Keine Barbehebung von Meischberger könne man mit Grasser in Verbindung bringen, verweist Wess auf das Keppert-Privatgutachten im Auftrag der Verteidigung.
Wess: Nichts in den E-Mails deutet im Ansatz auf Grasser hin.
Grasser-Anwalt ortet nur Widersprüche
"Sagen Sie mir wo hier Bestechungszahlung einmal vorkommt. Keine Rede von Bestechungszahlungen, nur Lobbyingleistungen", verweist Wess auf Aufzeichnungen von Walter Meischberger, der in der Causa Terminal Tower 100.000 Euro für seine Lobbyingarbeit und 100.000 Euro im Erfolgsfall handschriftlich vermerkte.
"Es macht alles in Wahrheit überhaupt keinen Sinn"
Grasser-Anwalt Norbert Wess über die Anklagevorwürfe zum Linzer Terminal Tower
Anwalt: Grasser hatte beschränkt Zeit und Muße für "derartige Themen"
Die Einmietung der Finanz in den Linzer Terminal Tower war laut Wess für Grasser eher eine kleine Fußnote. Grasser habe "für derartige Themen beschränkt Zeit und Muße" gehabt. In Wahrheit sei der Generalsekretär und die Abteilung 1/3 im Finanzministeriums dafür zuständig gewesen. Grasser habe bei der Einmietung nur "auf den Preis gedrückt".
Wess zitiert aus der Aussage von Martin Huber
Huber war damals Porr-Vorstand. "Selbst Huber redet nicht von Bestechungszahlungen. Grasser wird hier einfach hinzugedacht", sagt Wess im Hinblick auf die Causa Terminal Tower.
"Gemeinsamer Tatplan" beim Terminal Tower?
Es handle sich um bloße Mutmaßungen ins sämtlichen, für Anklagevorwurf maßgeblichen Passagen, sagt der Grasser-Anwalt mit Hinweis auf das OLG-Urteil zu den Einsprüchen gegen die Anklageschrift.
Letzter Teil des Plädoyers von Grasser-Verteidiger Wess
Jetzt geht es um die Einmietung des Finanzamts in den Linzer Terminaltower. Alle fünf Standorte der Linzer Finanzdienststelllen waren damals "höchst sanierungsbedürftig", sagt Wess.
Kurze Pause beim Prozess
Anwalt: Angebote würden sich bei steigender Höhe annähern
Vorwurf: Information über 960 Mio. Euro Angebot wäre ausschließlich von Grasser an Meischberger denkbar und möglich. Grasser-Anwalt entgegnet: Je mehr Bieter in einem Vergabeverfahren ausgereizt seien, desto mehr würden sich ihre Angebote annähern, verweist Wess auf Zeugenaussagen.
"Ich weiß, das ist starker Tobak nach der Mittagspause.
Grasser-Anwalt Norbert Wess
Anwalt: Grasser hat erst am 7. Juni von CA Immo Finanzierungsgarantie erfahren
Es gab keine Terminplanung, Terminänderung oder Terminverschiebung durch Grasser, sagte Wess im Hinblick auf die Sitzung der Verkaufskommission am 7. oder 8. Juni.
"Vorverkaufsrecht war kein erster Schritt des Tatplans."
Grasser-Anwalt Norbert Wess
Grasser-Anwalt: Involvierte sagten genau das Gegenteil
Grasser-Anwalt Norbert Wess vermisst in der Anklageschrift Zeugenaussagen, die seinen Mandanten entlasten. "Das wird in der Anklageschrift nicht erwähnt, dass die Involvierten genau das Gegenteil gesagt haben."
Vorverkaufsrecht für die ESG Villach
Wess projiziert wieder zahlreiche Zeugenaussagen auf die Leinwand, welche die Theorie der Zentralen Staatsanwaltschaft zur Verfolgung von Wirtschaftsstrafsachen und Korruption (WKStA) entkräften soll.
Nun geht es wieder um den Lehman-Komplex
"Lehman Brothers hatte die besten Vorschläge", um den Verkaufsprozess zu organisieren, betont der Grasser-Anwalt. Der Lehman-Komplex ist - wie bereits berichtet - nicht Teil des laufenden Strafverfahrens.
Grasser-Anwalt setzt Eröffnungsplädoyer fort
Es geht weiter mit dem Eröffnungsplädoyer. "Ich bitte Sie weiterhin um Aufmerksamkeit", so Grasser-Anwalt Norbert Wess in Richtung der Schöffen.
Es gibt eine Pause bis ca. 13.30 Uhr
"Die Anklageschrift ist in wesentlichen Punkten falsch."
Grasser-Anwalt Norbert Wess
Grasser-Anwalt ortet aktenwidrige Verweise in Anklageschrift
Notizen des damaligen Finanzministeriumsbeamten Heinrich Traumüller vom 4. Juni 2004 würden nicht die Finanzzierungsgarantie der CA Immo beinhalten, betont Norbert Wess. Der Anwalt kritisiert die Vorgehensweise der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA).
Schneller Ritt durch Powerpoint-Folien
Wess projiziert Zeugenaussage nach Zeugenaussage auf die Wand. Derzeit geht es um Einzelverkauf vs. Paketverkauf der Bundeswohnbaugesellschaften.
Vorwurf der Anklage: Grasser habe 3. Bieterrunde verhindert. Die Expertenkommission hätte 7:0 für eine Ende des Bieterverfahrens gestimmt. Grasser sei erst später zur Sitzung dazugekommmen, erinnert Wess unter Verweis auf Akten.
Es geht weiter
Es gibt eine kurze Pause
Vergabe der Buwog-Verkaufsbegleitung an Lehman Brothers
Wess redet detailliert über die Vergabe der Buwog-Verkaufsbegleitung an Lehman Brothers und die Nicht-Anklage. Diese Episode ist aber nicht Teil des Grasser-Prozesses.
Grasser-Anwalt wendet sich mehrfach an Schöffen
Wess hat sich bereits mehrfach direkt an die Schöffen gewandt. "Bleiben sie kritisch", die Verteidigung würde keine verfahrenstechnischen "Nebelgranaten", beteuert er. Stellen Sie sich vor, wenn sie einmal in so einer Situation wären, wie die Angeklagten, sagt Wess.
Wess: "Harry Potter und Science Fiction der Staatsanwaltschaft"
"Wenn Magister Grasser am Ende der Fahnenstange hier agiert hat, dazu gibt es null" - wird Wess laut - und kreischt. Es sei "Harry Potter und Science Fiction der Staatsanwaltschaft".
Grasser-Anwalt: Wenn Korruption, dann wäre Buwog-Verkauf nichtig und müsste rückabgewickelt werden
"Wenn das Geld - wir bestreiten das massiv - aus einer allfälligen Korruptionshandlung herkommen würde, dann wäre das Zivilgeschäft nichtig", sagt Wess. Dann müsste der Buwog-Verkauf rückabgewickelt werden.
"Seien sie kritisch."
Grasser-Anwalt Norbert Wess in Richtung der Schöffen
Grasser-Anwalt: Eingestellte Strafverfahren nicht vergessen
Wess zählt eingestellte Strafverfahren gegen Karl-Heinz Grasser auf: Telekom, UBM / Bremstraße, Dorotheum, Novomatic, Raifffeisen Centrobank / Post Börsegang.
Grass-Anwalt: Heute "Zeugen, Daten und Fakten"
"Sie können entscheiden, ob es Nebelgranaten sind", sagt Wess. Die Grasser-Verteidiger thematisieren wieder die vermeintliche mediale Vorverurteilung in den letzten sieben Jahren. "In Deutschland und Österreich gibt es keinen vergleichbareren Fall."
Grasser-Anwalt Wess startet Eröffnungsplädoyer
"Mich hat ihr gestriges Plädoyer betroffen gemacht, es war nicht ein rechtliches Plädoyer, sondern ein politisches Plädoyer", sagte Grasser-Anwalt Norbert Wess in Richtung der Staatsanwälte. "Sie haben eine Show abgeliefert, die ich von Staatsanwälten so nicht erwartet habe, das habe ich so noch nicht erlebt."
Antrag auf Abwesenheitsverfahren des Zehntangeklagten abgelehnt
Bei der Verfahrenstrennung werde aber darauf Rücksicht genommen, sagt Richterin Marion Hohenecker.
Antrag auf Abwesenheitsverfahren
Anwalt Amir Ahmed stellt den Antrag auf ein Abwesenheitsverfahren für den Zehntangeklagten, weil sein Berufleben durch das Verfahren stark eingeschränkt ist und er durch seine Abwesenheit den Job verlieren könnte. Der Gerichtssenat hat sich nun zu Beratungen über den Antrag zurückgezogen.
Dritter Prozesstag startet
Richterin Marion Hohenecker, Angeklagte, Schöffen und Verteidiger sind da. Es geht los.
Herzlich Willkommen zu unserem Ticker vom Prozess gegen Karl-Heinz Grasser und 14 weitere Angeklagte.