Die Aktivisten wollten auf Österreichs Verfehlen der Kyoto-Ziele hinweisen.
Rund 20 Greenpeace-Aktivisten haben Dienstagfrüh vor Beginn des Ministerrates den Eingang zum Bundeskanzleramt besetzt. Die Aktivisten zündeten ein rote Laterne an. Sie sollte das Versagen von Österreichs Klimapolitik symbolisieren, das dafür sorgte, dass die Kyoto-Ziele dieses Jahr nicht erreicht werden.
"Österreich ist binnen einer Dekade vom Umweltmusterland zum Klimaschutz-Schlusslicht in der EU verkommen. Man kann jetzt also nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, sondern muss vielmehr die Klimaschutzpolitik im Land völlig neu aufstellen", sagte Greenpeace-Sprecher Niklas Schinerl. Die Umweltorganisation forderte ein eigenständiges Ministerium für Umwelt- und Klimaschutz. Das neue Ressort solle die Verantwortung für die gesamte Energiepolitik übernehmen.
Umweltminister Nikolaus Berlakovich (V) kam zwar nicht durch den Vordereingang, vor Journalisten machte er aber klar, dass die Veröffentlichung der EU-Zahlen "neue Dynamik" in der Debatte um ein Bundesklimaschutzgesetz bringen könnte. Die Demonstration verlief ohne Zwischenfälle. Für Aufregung hatte kurzfristig eine Schachtel gesorgt, die sich als Batterie für die rote Laterne - sie soll für das Schlusslicht Österreich unter den EU-Staaten bei den Klimazielen stehen - herausstellte. "Lassen sie uns die Laterne machen, wir sprengen uns echt nicht in die Luft", redete eine der Aktivistinnen auf die Exekutivbeamten vor dem Kanzleramt ein.