Haiders Coup: Im Herbst 1986 übernimmt er die Macht in der FPÖ – Rot-Blau ist am Ende.
Jörg Haider und die Seinen fliegen mit einem Privatflieger nach Innsbruck. Mit dabei ist auch Haiders Frau Claudia. In der SPÖ, die mit FPÖ-Obmann Norbert Steger in einer Regierung sitzt, stellt man sich auf das Schlimmste ein. Kanzler Franz Vranitzky beobachtet seit Langem Haiders gefährliches Spiel mit NS-Codes. Und die Nachrichten vom Parteitag sollten das Unwohlsein nicht nur bei Vranitzky verstärken.
NS-Devotionalien und „Sieg Heil“-Rufe. Im Rausch des Sieges tragen einige alte Kader der Blauen an diesem legendären Parteitag NS-Devotionalien. Einige rufen sogar „Sieg Heil!“. Haider sollte sich mit 56 % gegen Steger durchsetzen, und seinen Anhängern war klar, damit ist Stegers Versuch, der FPÖ endlich einen liberaleren Anstrich zu verpassen, endgültig gescheitert.
Vranitzky zieht Notbremse
Vranitzky telefoniert auch mit Bruno Kreisky – der gibt ihm Recht: Mit Haider ist kein Staat zu machen, sagt Vranitzky und zieht die Notbremse. Die SPÖ lässt die Koalition mit der FPÖ platzen – es kommt zu Neuwahlen …