Flüchtlinge

Juncker-Kritik an Österreichs Grenzkontrollen

Teilen

Grenzen zwischen Schengen-Ländern zerstören den Binnenmarkt.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat die schärferen Einreisebestimmungen Österreichs an der Grenze zu Slowenien mit deutlichen Worten kritisiert. "Wenn Grenzen gezogen werden zwischen zwei Schengen-Ländern, sind wir dabei, den Binnenmarkt zu zerstören", sagte Juncker am Donnerstag in Den Haag.

Kein Schutz von Außengrenzen
Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Entscheidung Ungarns, zum Stopp des Migrationsstroms einen Grenzzaun zum benachbarten Nicht-EU-Land Serbien zu errichten. Die Entscheidung der ungarischen Regierung habe er zwar nicht gut gefunden, sie sei aber nachvollziehbar, sagte Juncker. Denn in dem Fall habe es sich um eine Außengrenze des Schengen-Raums gehandelt. Dagegen habe die Maßnahme Österreichs mit dem Schutz von Außengrenzen nichts zu tun.

Obergrenzen illegal
Die EU-Kommission hält Österreichs Einführung von Obergrenzen bei der Aufnahme von Flüchtlingen für illegal. Die Regierung in Wien hatte Mitte Februar angekündigt, angesichts des anhaltenden Flüchtlingsstromes täglich nur noch 80 Anträge pro Tag für Asylsuchende in der Alpenrepublik zuzulassen. Insgesamt will Österreich im laufenden Jahr maximal 37.500 Flüchtlinge aufnehmen. Im vergangenen Jahr waren es 90.000. Die Maßnahmen der Regierung in Wien und mehrerer Balkanstaaten haben zu einem Rückstau von Flüchtlingen in Griechenland geführt.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.