„Geheimwaffe“ Werner Kogler soll Grüne auch bei Nationalratswahl zum Erfolg führen.
Am Freitag lüfteten die Grünen das Geheimnis: Nach dem Sensations-Comeback bei der EU-Wahl soll Werner Kogler die angeschlagene Partei im Herbst auch wieder zurück in den Nationalrat führen. Das Ziel ist für den Parteichef klar: Die Grünen sollen wieder im Parlament sitzen. „Wir wollen und müssen dort rein, wenn wir uns anschauen, wie Klimaschutz dort behandelt wird“ – damit wird gleich der Schwerpunkt für die Kampagne angerissen.
Alle wollten Kogler, der ließ sich lange bitten
Die Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen, machte Kogler angesichts seiner 70.000 Vorzugsstimmen bei der EU-Wahl klar. Er verzichtet für die Spitzenkandidatur im Herbst auf sein EU-Mandat. Gefallen sei der Entschluss gemeinsam mit allen Landesorganisationen sowie den europäischen Grünen bei intensiven Gesprächen in den letzten Wochen. Nachdem die Grünen bei der EU-Wahl abgeräumt hatten, wurden immer mehr Stimmen laut, dass der bodenständige Kogler – den nach der Niederlage der Grünen 2017 viele nur als eine Art Masseverwalter der Partei empfunden hatten – der Richtige sei, um die wichtige Wahl zu schlagen.
"Bestes Pferd im Stall" will nicht alleine rennen
Kogler will allerdings keinesfalls als „Solotänzer“ antreten: „Es wird sicher kein Pferderennen mit bloß einem Pferd“ – hatte OÖ-Grünen-Chef Rudi Anschober Kogler doch als „bestes Pferd im Stall“ bezeichnet. Auch eine Doppelspitze, wie im Vorfeld oft spekuliert, soll es nicht geben. Stattdessen pocht Kogler auf ein breites Team aus Altbekannten, neuen Talenten und Quereinsteigern etwa aus zivilgesellschaftlichen Organisationen wie der Caritas. Kogler deutete an, dass es wohl weitere prominente Namen auf der Liste geben werde. Noch sind die weiteren Plätze offen. Fixiert wird die grüne Bundesliste am 6. Juli.
Wiener jetzt grüne Nr. 1 im EU-Parlament
Kogler verzichtet für die Spitzenkandidatur auf sein EU-Mandat. Das macht Listenzweite Sarah Wiener plötzlich zur Nummer 1 und Monika Vana sichert sich einen Platz im EU-Parlament.