Lesachtaler Bevölkerung derzeit auf Versorgung durch Hubschrauber angewiesen.
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) haben am Mittwoch der Kärntner Bevölkerung rasche Hilfe nach dem Hochwasser und dem Föhnsturm versprochen. Man werde mit dem Katastrophenfonds rasch und unbürokratisch helfen, sagte Kurz nach einer Sitzung des Krisenstabs vor Journalisten in Klagenfurt.
Für Kaiser ist "das Wichtigste, dass keine Menschenleben zu beklagen waren". Das Gesamtausmaß der Schäden sei enorm, die Höhe derzeit aber noch nicht absehbar. Nun gelte es, so schnell wie möglich wieder Normalität herzustellen. Straßenbaulandesrat Martin Gruber (ÖVP) versprach, man werde alles Mögliche tun, um das derzeit abgeschnittene Lesachtal wieder am Straßenweg erreichbar zu machen.
Orte noch immer abgeschnitten
Dabei hilft das Bundesheer, 60 Pioniere und zwei schwere Maschinen waren seit den frühen Morgenstunden im Einsatz. Sie arbeiteten sich von Kötschach-Mauthen in Richtung Maria Luggau durch, um die Straße freizubekommen. Das Problem dort ist, dass sich die Hänge teilweise noch bewegen, manche Stellen müssen erst von Geologen begutachtet werden, um festzustellen, ob dort überhaupt gearbeitet werden kann. Derweil versuchen die Monteure des Energieversorgers Kelag, via Osttirol mit Notstromaggregaten ins Lesachtal vorzudringen. Die Versorgung der dortigen Bevölkerung erfolgt vorerst durch Hubschrauber des Bundesheeres.
Auch im Mölltal leistet das Bundesheer Assistenzeinsatz. Soldaten des Jägerbataillons 26 arbeiten sich von Lainach nach Winklern vor und unterstützen die Einsatzkräfte vor Ort", sagte der Katastrophenschutzbeauftragte des Landes, Markus Hudobnik. Militärkommandant Walter Gitschthaler erklärte, weitere 100 Soldaten stünden in Bereitschaft und könnten jederzeit eingesetzt werden. Die Niederschläge in den kommenden Tagen lassen keine Probleme für die Pegelstände der Flüsse erwarten. Laut Johannes Moser vom hydrographischen Dienst des Landes drohen aber Hangrutschungen, weil der Boden gesättigt ist.
Durchflussmenge noch immer reguliert
Die Durchflussmenge der Drau wird entlang der Kraftwerkskette konstant bei 1.000 Kubikmeter in der Sekunde gehalten. 38 Millionen Kubikmeter Wasser werden derzeit im Gailtal zurück gehalten, um die Pegelstände Richtung Lavamünd zu stabilisieren. Für 15.00 Uhr war die Aufhebung des Zivilschutzalarms vorgesehen. Dann dürfen die Menschen in ihre Häuser zurück.