Die Grüne Parteigründerin sieht sonst schwarz für die Partei. Die Umweltpolitik soll wieder ins Zentrum rücken.
Angesichts des Streits unter den Grünen ruft Parteigründerin Freda Meissner-Blau ihre Partei zur Einigkeit auf. Im Interview mit ÖSTERREICH (Freitag-Ausgabe) sagte Meissner-Blau: "Ich bitte alle, sich hinter Eva Glawischnig zu stellen. Es ist eine ganz entscheidende Phase - und wenn wir nicht zusammen halten, dann sehe ich schwarz für die Grünen." Ihre Partei sei derzeit "in einer schwierigen Phase. Die Grünen müssen klar machen, warum es sie gibt, wofür sie stehen und warum es sie überhaupt geben soll". Dabei tritt Meissner-Blau dafür ein, dass Umweltpolitik wieder im Zentrum steht: "Es ist ein Irrtum zu glauben, die Grünen seien zu sehr ein intellektuelles Projekt. Ich kenne viele Leute, die die Grünen wählen, weil sie die ökologische Situation schrecklich finden. Wenn es wirklich so sein soll, dass die ökologische Erneuerung nicht mehr im Zentrum grüner Politik steht - dann muss man dies auch ganz offen deklarieren."
Kritik an Dönmez
Grünen-Bundesrat Efgani Dönmez kritisiert
Meissner-Blau wegen dessen "Brüste"-Sagers: "Also ich
habe das überhaupt nicht cool gefunden, es war uncool - und äußerst
unpassend. Aber ich gebe schon zu: Grund für einen Rauswurf ist das nicht."
Dönmez hatte sich innerparteiliche Kritik eingehandelt, weil er sich für die rasche Abschiebung rechtskräftig abgewiesener Asylwerber ausgesprochen hatte. Außerdem bezeichnete ihn Grünen-Frauensprecherin Judith Schwentner als "Macho", weil er gemeint hatte, "die Frauen in unserer Partei sind auf jeden Fall alle hoch engagiert und qualifiziert. Brüste zu haben reicht bei den Grünen nicht als Qualifikation". Dönmez selbst betonte, er habe lediglich seinen Respekt für die Arbeit der Frauen bei den Grünen ausdrücken wollen und werde sich nicht entschuldigen, "nur weil sich in Wien ein paar auf den nicht vorhandenen Frauen-Schlips getreten fühlen".