Das Wahlkampf-Finale in Oberösterreich steht unter dem Motto „Alle gegen Pühringer“ – Rot, Grün und Blau wollen die ÖVP stoppen.
Einen Tag vor dem Wahlkampf-Finale von Josef Pühringer startete die SPÖ einen letzten Frontalangriff auf den Landeschef. Und brachte so Zunder in den bisher schläfrigen Wahlkampf, in dem VP-Chef Josef Pühringer mehr oder weniger die Schüssel-Kampagne von 2006 („Wer, wenn nicht er“) kopierte und so alle Angriffe der Konkurrenz per Tefloneffekt abperlen ließ.
Pühringer schien mit zuletzt 41 Prozent schon wie der sichere Sieger, SP-Chef Erich Haider schien mit 31 Prozent der größte Verlierer, obwohl er die Umfragen nicht glauben wollte. Es werde ihm gelingen, die SP-Wähler mit allein 250.000 Direkt-Kontakten am Wahlsonntag voll zu mobilisieren, dazu werde er die Konfrontation um die Nummer eins suchen. Jetzt hat er sie gefunden.
Schräges Landes-Geschäft mit 140 Millionen Euro
Seit
gestern ist der Wahlkampf um ein Thema reicher: Haider deckte auf, dass das
Land in seltsame internationale Finanzgeschäfte involviert ist. Ein Herr
Jockers, Finanzspekulant der Firma C-Trade and Trust aus Budapest, versprach
4,6 Millionen Euro Zinsen dafür, dass Oberösterreich 140 Millionen, die es
ohnehin schon angelegt hatte, auf genau diesem Konto liegen lasse – und
Jockers Einsicht gewähre.
Haider wittert „wilde Finanzspekulation mit Steuergeld“, Finanzlandesdirektor Josef Krenner gibt gegenüber ÖSTERREICH zerknirscht zu: „Es war ein Versuch. Die versprochenen Zinsen, 1,9 Mio. wären schon fällig, sind aber nie eingetroffen.“ Warum es zu diesem Deal kam, kann Krenner nicht erklären, er sagt: „Es entstand kein Schaden. Das Geld ist da.“
Blau-schwarzes Duell um die Sicherheit im Land
Pühringer selbst
setzt indes mit Innenministerin Maria Fekter voll auf Sicherheit. FP-Chef
Heinz-Christian Strache und das BZÖ griffen zur Unterstützung ihrer
brustschwachen Landesgruppen via Parlament wiederum Fekter frontal an.
Grüne wollen Gegner von Schwarz-Blau holen
Auch Rudi
Anschober (Grüne) hat Pühringer im Visier: „Er will Schwarz-Blau. Alle, die
das ablehnen, reden wir per 72-Stunden-Kampagne an.“
ÖSTERREICH: Sie haben 72 Stunden vor der Wahl umstrittene
Finanz-Deals aufgedeckt. Bringt das noch etwas? |