Kritik vom Rechnungshof

ORF-Stiftungsrat verhinderte kompletten Neubau

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Der Rechnungshof Österreich kritisiert die Entscheidung vom ORF zur Konsolidierung am Standort Küniglberg. Eine umfassende Risikoanalyse und -bewertung dürfte gefehlt haben.

In seinem heute vorgelegten Bericht kritisiert der Rechnungshof Österreich, dass die Geschäftsführung des ORF die Entscheidung für die Konsolidierung am Standort Küniglberg ohne umfassende Analyse der Vor- und Nachteile für einen Neubau traf. Überprüft wurden die Jahre 2012 bis 2016. Diesen Zeitraum bezeichnet der Rechnungshof Österreich als „Bauphase 1“.

2012 beschloss der ORF die Zusammenführung seiner drei Wiener Standorte (Küniglberg, Heiligenstadt, Argentinierstraße) an einem gemeinsamen Medienstandort zu verlegen.

Seit 2004 waren dem ORF Schäden an den Gebäuden des ORF-Zentrums bekannt. Der ORF entwickelte in Folge drei Szenarien für die Sanierung:

  • Neubau in Wien-Erdberg,
  • Zusammenführung aller ORF-Standorte am Küniglberg sowie
  • Sanierung des Küniglbergs und Beibehaltung der Standorte Argentinierstraße und Heiligenstädter Straße.

Während einige Aspekte für einen Neubau in Wien-Erdberg sprachen: keine Einschränkungen durch den Denkmalschutz, Synergieeffekte oder die gute Verkehrsanbindung, war im ORF-Stiftungsrat „eine breite Mehrheit für eine Konsolidierung an einem neuen Standort nicht gegeben“.

Der ORF befürchtete für einen neuen Standort eine öffentliche Ablehnung und daraus resultierend Nachteile für das Unternehmen. Der Rechnungshof Österreich kann die Argumente für die Entscheidung der Konsolidierung am Standort Küniglberg nicht ausreichend nachvollziehen. Alle Szenarien hätten hinsichtlich Kosten, Risiken sowie Vor- und Nachteilen bewertet und beurteilt werden müssen. Eine umfassende Risikoanalyse und -bewertung fehlte.

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