Die EU-Wahl sorgt für einen kleinen Höhenflug des amtierenden Bundeskanzlers.
Die Strahlkraft der jeweiligen Parteiführung sieht man am besten an der Kanzlerfrage, deshalb stellt die Lazarsfeld Gesellschaft (1.000 Befragte vom 10. bis 11, Juni) die Frage nach der Direktwahl des Regierungschefs, obwohl er oder sie ja gar nicht gewählt, sondern durch den Bundespräsidenten ernannt wird.
Blaues Minus. Nun, sei es durch Enttäuschung höhere Erwartungen für die EU-Wahl oder zu radikaler Aussagen – FPÖ-Obmann Herbert Kickl muss diese Woche ein herbe Verluste hinnehmen: 18 % ist ein Minus innerhalb einer Woche von 4 Prozentpunkten. Und: Amtsinhaber Karl Nehammer kommt – beflügelt durch den 2. Platz seiner Partei bei der EU-Wahl – Kickl auf einen Punkt nahe: 17 zu 18 %, praktisch Gleichstand.
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Abgeschlagen ist SPÖ-Vorsitzender Andreas Babler, er kommt in der Kanzlerfrage auf nur 12 % – da stellt sich die Frage, ob bis zur Wahl noch Zeit genug ist, so aufzuholen, dass tatsächlich von einem Dreikampf um die Regierungsspitze die Rede sein kann.
Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger würden 7 % zur Kanzlerin wählen, Grünen-Chef Werner Kogler und Bierpartei-Chef Dominik Wlazny kommen auf 5 %.