Der Wirbel um ein mit Vorurteilen spielendes FPÖ-Video geht weiter.
Passend zum gestrigen Gipfel der Regierung gegen Hass im Netz provozierte die FPÖ zeitgleich mit einem ein "rassistisches Klischee bedienenden Video" (so selbst die APA in ihrer Meldung) auf Facebook: Der "Missbrauch von E-Cards" wurde just mit einem Fes tragenden "Ali" dargestellt.
ZiB-2-Moderator Armin Wolf twitterte über einem Screenshot des blauen Videos: "Gegen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus scheinen Klarnamen ja eher wenig zu helfen."
Gegen offene Ausländerfeindlichkeit und Rassismus im Netz scheinen Klarnamen ja eher wenig zu helfen. pic.twitter.com/LWzXvn4A9C
— Armin Wolf (@ArminWolf) 13. November 2018
Provokation Spot löst einen Shitstorm aus
In dem kurzen Animationsfilmchen, in dem auch FPÖ-Sozialministerin Beate Hartinger-Klein auftritt, wird "Ali" vorgeworfen, sich mit der E-Card seines Cousins "Mustafa" "die Zähne auf Vordermann bringen zu lassen". Am Ende des Spots heißt es: "Pech gehabt, Ali. Es heißt nun: Sozialmissbrauch ade". Auf Twitter regten sich Dutzende User innerhalb von Minuten über den Spot auf. Die FPÖ reagierte am Abend und nahm das Video ganz aus dem Netz.
Armin Wolf legte am Mittwoch nun nach. Auf Twitter kritisierte er die Rechtfertigung der FPÖ, wonach das Video „durch ein Kommunikationsproblem online gegangen“. Der ORF-Anchor teilte ein FPÖ-Video aus dem Jahr 2014, das noch immer online ist. Auch in diesem Spot tritt „Ali“ auf.
Das rassistische Video zur eCard sei „durch ein Kommunikationsproblem online gegangen, ohne dass ich es vorher gesehen habe. Ich hätte das so nicht online gestellt.", sagt FP-Generalsekretär @hafi1980.
— Armin Wolf (@ArminWolf) 14. November 2018
Dieses Video von 2014 (noch immer online) hat offenbar auch niemand gesehen: pic.twitter.com/yjn77qFGah
Kritik kam inzwischen auch vom Koalitionspartner. Medienminister Blümel bezeichnete das Video als "absolut inakzeptabel".