So tickt der VP-Star

Talentierter Herr Kurz – ganz privat

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Er ist ein begnadeter Polit-Netzwerker – „geerdet“ wird er durch seine Familie.

„Der hat noch eine ­große Zukunft vor sich“, sagte Ex-VP-Chef Michael Spindel­egger 2011, als er den Obmann der jungen Volkspartei, Sebastian Kurz, 2011 zum jüngsten Integrationsstaatssekretär Ös­terreichs machte. Kurz, gebürtiger Wiener, war damals 24 Jahre alt.

„Ja, kann er denn das?“, rümpften damals nicht nur einige Medien pikiert die Nase. Kurz, der als JVP-Chef noch mit „Schwarz macht geil“, für Irritationen gesorgt hatte, konnte es. 2013 sollte der gläubige Katholik zum jüngsten Außenminister der Welt aufsteigen. Und mit nur 30 Jahren soll er nun ÖVP-Kanzlerkandidat werden. Wie macht das der talentierte Herr Kurz bloß? Und wer ist er wirklich? Beharrlich, ehrgeizig und sozial intelligent, so beschreiben ihn langjährige Wegbegleiter. Tatsächlich: Kurz konnte umgehend Profis um sich scharen. Vor allem den gewieften Pressesprecher Gerald Fleischmann. Im Außenamt umgab er sich sofort mit außenpolitischen Profis, wie Nikolaus Marschik, der nun EU-Botschafter Österreichs in Brüssel wird, oder Jan Kickert, jetzt Botschafter bei der UNO in New York. Kurz ist ein blendender Netzwerker und setzt auf Kontinuität.

Freundin Susanne und Eltern garantieren ihm Kontinuität

Mit seiner Freundin Susanne ist er seit Jahren zusammen. Gemeinsam leben sie in einer Wohnung in Wien-Meidling. Teil einer Inszenierung als „bodenständig“? Nicht unbedingt. Kurz ist geblieben, wo er aufgewachsen ist. Bei aller jetzt demonstrierten Risikolust – Stichwort Neuwahl – scheint er Beständigkeit zu mögen.

Susanne arbeitet heute im Finanzministerium und begleitet ihn nur selten auf offizielle Events. Zuletzt sah man sie beim Neujahrs­konzert öffentlich an seiner Seite. Sie erde ihn und widerspreche ihm auch viel, erzählt Kurz im kleinen Kreis.

Zu seinen Eltern – Mutter AHS-Lehrerin, Vater HTL-Ingenieur – hat er ein inniges Verhältnis. Aber Familie, Privatleben – das hält er gerne privat, sagt Kurz. Dass er sein Studium nie beendet hat, dürfte die Familie nicht gefreut haben. Jetzt ist man stolz auf den jungen Mann, der international Schlagzeilen sammelt.

Trotz Stressjobs geht er fast täglich trainieren. Und isst leidenschaftlich gern Eiernockerl. Jetzt will er allen beweisen, dass er auch das Zeug zum Kanzler hat.I. Daniel

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