Uni-Proteste

Besetzer wollen Rektorat im Plenum sehen

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Stermann/Grissemann nicht im Audimax.

Jene Studenten, die seit 20 Tagen das Audimax der Universität Wien besetzen, sind nur dann zu Gesprächen mit der Unileitung bereit, wenn das Rektorat vor dem Plenum eine Stellungnahme abgibt. Andernfalls werde es "keine weiteren Gespräche geben", heißt es in einem Brief, der laut Aussendung am Dienstag an das Rektorat übergeben wurde.

Die wiederholte Absage der Universitätsleitung, vor dem Plenum zu sprechen, stoße bei den Studenten auf Unverständnis. Mit dem Schreiben, das mit "Ihre BesetzerInnen" unterzeichnet ist, solle der "Einladung" Nachdruck verliehen werden.

Die Universitätsleitung hatte von Anfang an auf ein von der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) vorbereitetes Gespräch mit Vertretern der Besetzer bestanden. Eine Diskussion im gesamten Plenum sei nicht sinnvoll, so die Begründung.

"Willkommen Österreich" nicht im Audimax
Die Besetzer des Audimax an der Universität Wien müssen heute, Dienstag, auf den Besuch der beiden Kabarettisten Dirk Stermann und Christoph Grissemann verzichten. Die Aufzeichnung von Teilen ihrer Sendung "Willkommen Österreich" wurde aus logistischen Gründen ins Studio verlegt. Die protestierenden Studenten müssen sich deshalb mit experimentellen Kurzfilmen von Uni-Besetzungen in Griechenland begnügen.

Weiter Kritik an ÖH-Protestunterstützung
Kritik an der Verwendung von Reserven der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) in der Höhe von 100.000 Euro für die Unterstützung der Proteste kommt unterdessen von lokalen Hochschülerschaften, die von der VP-nahen AktionsGemeinschaft (AG) geführt werden, etwa die drei Medizin-Unis. "Mit 100.000 Euro könnten 100.000 Essen für sozial Schwächere gefördert werden", argumentiert etwa die ÖH an der Montanuni Leoben. Auf die Mensensubvention der Montanuni umgerechnet, könnte zwei Jahre lang das Mittagessen um 25 Prozent verbilligt werden.

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