Das war Tag 9

Uni-Bestzer feiern ersten Erfolg

Teilen

Wende bei den Studenten-Protesten: Hahn stellt 34 Millionen Euro zusätzlich für Universitäten bereit.

Die Studenten konnten am 9. Tag einen ersten Erfolg für sich verbuchen. Minister Hahn verspricht eine baldige Finanzspritze für die Unis.

Der Protest-Tag in Bildern

Der oe24-Live-Ticker zum Nachlesen

17:57 Uhr: Der Rektor der Uni Innsbruck erklärt warum er die "ÖH-Forderungen nicht erfüllen kann."

17:24 Uhr: Das Rektorat der Karl-Franzens-Universität Graz will zu Verbesserung des Lehrangebotes und zusätzliche Professoren rund 1,5 Mio. Euro lockermachen. Das Geld stamme aus Umschichtungen, hieß es von einem Sprecher der Uni Graz. Zuvor hatten Vertreter des Plenums, das auf der Uni Hörsäle besetzt hatte, mit Vertretern des Rektorats verhandelt.

17:17 Uhr: Auch die Bundessprecherin der Grünen, Eva Glawischnigg, erklärte sich via Brief mit den Studenten solidarisch. Auch sellte sie sich für Aufmunterung und Ablöse zur Verfügung.

16:59 Uhr: Die ÖH fordert wiederholt, dass die Bildungspolitik endlich "Chefsache wird."

16:47 Uhr: ORF2 zeigt heute einen runden Tisch (22:25) unter der Führung von Tarek Leitner zum Thema "Aufstand der Studenten - Was ist uns die Bildung wert?". Eingeladen sind u.a. Minister Hahn, ÖH-Vorsitzende Maurer, für die Besetzer aus dem Audimax Isabella Weiss, ÖGB-Vizechefin Oberhauser, TU Wien-Rektor Skalicky und Bildungsexperte Landertshammer.

16:25 Uhr: Die Stimmungslage in den Bundesländern - ein aktuelles Bild der Studenten-Proteste abseits von Wien erhalten Sie hier!

15:54 Uhr: Zurückhaltend zeigt sich die Universitätenkonferenz (uniko) zu den angekündigten 34 Mio. Euro für 2010. Man freue sich zwar über die Ankündigung von Investitionen im Uni-Bereich. "Wesentlich ist allerdings, dass nachhaltig zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt werden", so uniko-Präsident Christoph Badelt.

15:38 Uhr: Auch die Studierendenvertretung der Fachhochschule Technikum Wien erklärte sich heute mit den Protestierenden solidarisch.

15:33 Uhr: Die Mehrheit des Wiener Gemeinderats stellt sich dezidiert auf die Seite der Studierenden. "Die österreichischen Hochschulen sind den anstehenden Herausforderungen nicht gewachsen", heißt es in einem Antrag von der regierenden SPÖ und den Grünen. Deshalb solidarisiere man sich mit den Forderungen der Studierenden.

15:15 Uhr: Für SPÖ-Wissenschaftssprecherin Andrea Kuntzl ist Hahns Initiative ein "erster Schritt in die richtige Richtung". Wichtig sei auch, in einen "breit angelegten, konstruktiven Dialog zu treten, in den aber auch die protestierenden Studierenden eingebunden werden müssen."

15:09 Uhr: Die Studenten im Audimax Wien werden bei ihrem heutigen Plenum (19 Uhr) über die zusätzlichen 34 Mio. für die Universitäten diskutieren. Davor wird es keine offizielle Stellungsnahme aus dem Audimax geben.

15:04 Uhr: Beim heutigen Abend-Plenum der Besetzer auf der TU Wien (18 Uhr) wird auch das Rektorat anwesend sein und sich der Diskussion mit den Studenten stellen.

14:58 Uhr: Für die ÖH sind die 34 Mio. Euro die Minister Hahn den Universitäten zusätzlich zur Verfügung stellen wird nur ein "Tropfen auf den heißen Stein".

14:52 Uhr: Das Filmfestival Viennale verlegt aufgrund der Studentenproteste die Premiere des Filmes "Bock for President" in das besetzte Audimax der Uni Wien. Samstag um 19 Uhr wird "der kleine solidarische Beitrag" gezeigt, so Viennale-Chef Hans Hurch.

14:20 Uhr: Aus dem Audimax ist noch keine Reaktion der Studenten auf das Vorpreschen Hahns zu hören.

13:45 Uhr: Etwa 10 Linzer Studenten wollen auch die kommenden Nächte ausharren.

13:20 Uhr: Die Proteste zeigen Wirkung. Wissenschaftsminister Hahn macht Teile der im Uni-Budget vorgesehenen Notfalls-Reserve in der Höhe von 34 Mio. Euro locker.

13:13 Uhr: Die Besetzung des Hörsaal 1 in der Linzer Johannes-Kepler-Uni (JKU) soll nun offenbar doch weitergehen. Ein harter Kern will bleiben und soll durch Studenten aus Wien Verstärkung bekommen.

13:02 Uhr: Wissenschaftsminister Hahn aktiviert eine Reserve für Ausnahmesituationen: Die Unis bekommen zusätzlich 34 Millionen Euro. Der Minister lädt zudem zu einem Hochschul-Dialog: Er möchte alle Hochschulpartner an einem Tisch bringen.

12:40 Uhr: Tirol-Reise abgesagt: Wie es aus dem Büro von Hahn heißt, habe es "Terminschwierigkeiten" gegeben. Dem Minister tue es leid, dass er seinen Tirol-Tag so kurzfristig absagen habe müssen. Hahn habe keine Berührungsängste mit den Studenten-Protesten

12:21 Uhr: Der größte Hörsaal an der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (Sowi) der Universität Innsbruck ist auch weiterhin studentisches Hoheitsgebiet. Rund 50 Aktivisten harren in der Aula aus und prolongierten die Protestaktion gegen die "Missstände in der Hochschulbildung".

12:08 Uhr: Die Universität Wien weicht am Samstag für die Prüfung "Einführung in die Tiefenpsychologie II" vom besetzten Audimax ins AKH (Hörsaal A, Kliniken am Südgarten) aus. In den vergangenen Tagen sowie heute fanden die Lehrveranstaltungen im Austria Center Vienna in der Donaustadt statt. Wie es in der kommenden Woche weitergeht, will die Uni spätestens am (vorlesungsfreien) Montag auf ihrer Homepage veröffentlichen.

11:57 Uhr: In Wien haben die Studenten ihren Protest wieder auf die Straße verlagert. TU-Hochschüler zogen von der alten TU über den Karlsplatz zur neuen TU.

11:16 Uhr: Die Einführung von Studiengebühren schließt Faymann neuerlich aus, spricht sich aber für "irgendeine Art von Notlösung für Zugangsformen" aus, ohne diese näher zu beschreiben.

10:55 Uhr: Die Besetzer des Audimax an der Universität Wien bieten Führungen durch die in Beschlag genommenen Räumlichkeiten an. Damit soll bei "unbeteiligten und interessierten Menschen der Abbau von Vorurteilen gegenüber den Protesten gefördert und so objektiv wie nur möglich gezeigt werden, welche Art von Arbeit von uns geleistet wird".

10:45 Uhr: Im Internet kursieren erste Videos von der Polizeiaktion wegen der Bombendrohung:

10:14 Uhr: Wissenschaftsminister Johannes Hahn hat kurzfristig seinen Besuch bei der Eröffnung der neuen Universitsbibliothek in Innsbruck abgesagt. Offizieller Grund: "Terminliche Probleme".

10:00 Uhr: In Linz zeichnet sich ein Ende der Hörsaal-Besetzung ab. Um elf Uhr soll es dazu eine Abstimmung geben.

09:57 Uhr: Kanzler Faymann relativiert seine Äußerungen: Er hat Verständnis für die Proteste der Studenten, sieht diese jedoch nicht als Angriff auf die Koalition. Vorerst macht er die Proteste nicht zur "Chefsache". Hahn solle sich darum weiter kümmern, so Faymann.

09:31 Uhr: In Wien ermittelt jetzt die Polizei: In der Nacht hatte es eine Bombendrohung im Audimax der Uni gegeben. Die Beamten rückten mit Spürhunden aus - es war ein Fehlalarm.

09:22 Uhr: Hahn sollte eigentlich bei der Eröffnung der neuen Uni-Bibiliothek in Innsbruck dabei sein. Die Studenten wollten ihn mit Protesten empfangen - daher sagte er die Reise ab.

09:00 Uhr: Wissenschaftsminister Johannes Hahn sagt seinen für heute geplanten Besuch in Tirol ab. Wegen "der problematischen lage an den Universitäten" könne er nicht kommen, hieß es aus seinem Büro.

Lesen Sie hier auf Seite 2: Das fordern die Studenten.

Seit über einer Woche protestieren landesweit die Studenten. Heute ist bereits Tag 9 des Hochschüler-Aufstandes. Hörsäle in Wien, Linz, Graz und Innsbruck sind besetzt. Ein "Friedensgipfel" am Donnerstag Nachmittag mit Wissenschaftsminister Hahn und der Spitze der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) brachte kein Ergebnis.

Die ÖH-Vorsitzende Sigrid Maurer schenkte dem designierten EU-Kommissar und Noch-Minister Hahn einen Reiseführer für Brüssel: Die Studentenvertrer beklagten das "schwammige" und visionsloses Gespräch. "Hahn hat sich geistig schon nach Brüssel verabschiedet", so ÖH-Vize Thomas Wallerberger.

Info-Box:

Die Forderungen der Studenten:

  • Ausfinanzierung der Hochschulen;
  • Abschaffung der Studiengebühren für alle;
  • Nein zu Zugangsbeschränkungen;
  • Demokratisierung der Hochschulen;
  • Sichere und gute Dienstverhältnisse für Lehrende, Frauenförderung;
  • Bessere finanzielle Absicherung von Studenten;
  • Aufgaben der Hochschulen klar festlegen

Die Stimmung unter den Studenten wurde unterdessen am Donnerstag immer explosiver - es kam bei der Besetzung des Juridicums zu ersten Rangeleien.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.

Solidarität in der Uni Klagenfurt

ÖH Chefin Sigrid Maurer

Das Audimax der Uni Wien

Der "Arbeitsraum" der Uni Besetzer

Die Studenten sind gut versorgt

Frau Oberhauser von der Gewerkschaft

Die Pressewand

Die PR Abteilung