Unirektor Karlheinz Töchterle über die aktuellen Uni-Tumulte und die ÖH-Forderungen.
ÖSTERREICH: Johannes Hahn ist zur Eröffnungsfeier der neuen Unibibliothek
nicht gekommen. Enttäuscht?
Karlheinz Töchterle: Es
ist natürlich schade, ich hätte mich über sein Kommen gefreut und man hätte
die aktuelle Situation erörtern können. Ich kann aber irgendwie verstehen,
dass er sich das nicht antun möchte. Es ist außerdem ein unglücklicher
Zufall, dass seine Kommissar-Ernennung genau mit dem Semesterbeginn
zusammenfällt.
ÖSTERREICH: Können Sie den Ärger der Studenten verstehen?
Töchterle:
Grundsätzlich habe ich Verständnis für die Forderungen der Studierenden.
Ihnen ist ja auch durch diese aktuell ungünstige zeitliche Konstellation ein
wichtiger Gesprächspartner abhanden gekommen.
ÖSTERREICH: Wie geht es an der Uni jetzt weiter?
Töchterle:
Das wird sich zeigen. Ich habe gestern leider erfolglos versucht, Hahn am
Telefon zu erreichen. Am 13. November treffe ich ihn das nächste Mal.
ÖSTERREICH: Sie haben stellvertretend für Minister Hahn die
Forderungen der ÖH in die Hand gedrückt bekommen. Werden Sie diese umsetzen?
Töchterle:
Zwei Punkte kann ich sicher nicht erfüllen: Keine Zugangsbeschränkungen und
keine Studiengebühren. Es muss die Frage erörtert werden, wie eine
vernünftige universitäre Ausbildung auszusehen hat. Ich gebe zu bedenken,
dass die Voraussetzungen für die Ausbildung an einer Universität nicht jeder
mitbringt. Grundsätzlich sollen Bildungswillige eine adäquate Ausbildung
bekommen.