Trotz Heumarkt-Streit

Vassilakou schließt Rücktritt aus

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Heumarkt - Vassilakou will "zeitnah Klarheit schaffen".

Wiens Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) ist offenbar bestrebt, rasch eine Entscheidung zu treffen, wie es in der Causa Heumarkt weitergeht. "Ich will Klarheit schaffen" - und zwar "zeitnah", sagte die Ressortchefin am Montagabend vor Journalisten vor Beginn der Krisensitzung der Wiener Grünen. Einen Rücktritt schloss sie aus.

"Es geht hier nicht um meine persönliche Zukunft, sondern um ein Projekt, an dem viele Menschen in den vergangenen fünf Jahren gearbeitet haben", verwies Vassilakou auf den schon lange laufenden Planungsprozess für die Neugestaltung des Areals durch einen privaten Investor: "Die Bevölkerung, der Koalitionspartner (SPÖ, Anm.), die Mitarbeiter in meinem Ressort und der Investor haben ein Recht zu wissen, wie es weitergeht."

Sie werde sich jetzt einmal die Argumente, Ideen und Vorschläge der parteiinternen Projektgegner anhören, sagte sie vor der Sitzung, die wohl bis in die Nachtstunden dauern wird. Dass Vassilakou am heutigen Montag noch ihre Entscheidung bekannt gibt, dürfte sehr unwahrscheinlich sein. "Ich werde mindestens die Nacht nutzen, um mir alles durch den Kopf gehen zu lassen", meinte sie. Neuigkeiten könnte es eventuell schon am Dienstag geben - denn, so Vassilakou: "Morgen ist auch noch ein Tag."

Vassilakou und die grüne Parteispitze stecken nach der Ablehnung des Heumarkt-Projekts durch die eigene Basis in einer Zwickmühle. Gesucht ist ein Exit-Szenario, in dem alle Seiten befriedet werden können.

Auf Spekulationen, ob etwa eine Volksbefragung über das Bauvorhaben inklusive Hochhausturm, wegen dem die UNESCO der Innenstadt das Weltkulturerbe zu entziehen droht, oder eine freie Abstimmung der grünen Gemeinderäte in Sachen nötiger Flächenwidmung eine Lösung sein könnte, wollte sich die Stadträtin nicht einlassen. Die Sieger der Urabstimmung, also der Projektgegner, hatten in den vergangenen Tagen jedenfalls mehrmals einen Neustart für die Heumarkt-Pläne gefordert. Seitens des Investors hatte es zuvor geheißen, dass die langwierig erzielten Planungsergebnisse "nicht zur Diskussion" stünden.

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