Außer im südlichsten Bundesland befindet sich das BZÖ unter der Wahrnehmungsschwelle, sprich in keinem Landtag.
Auch die große Hoffnung des BZÖ, mit Jörg Haiders Schwester Ursula Haubner in Oberösterreich endlich einen Landtag außerhalb Kärntens zu erobern, hat sich nicht erfüllt. Damit bleibt es dabei: Die Orangen sind nur in Kärnten verankert, wo sie im heurigen März aber sogar den Landeshauptmannsessel verteidigen konnten. Wesentlich besser verlief es für die FPÖ: Sie verfehlte nur in Kärnten und in der Steiermark (dort nur wenige Monate nach der Parteispaltung) die Hürde - und legte seit 2008 meist massiv zu.
Scheitern auf ganzer Linie
Seit der Abspaltung des BZÖ im April
2005 haben nun alle neun Bundesländer ihren Landtag neu gewählt. Das BZÖ
trat bei sieben Wahlen an - und scheiterte sechs Mal.
Kärnten als gallisches Dorf
Dafür schaffte es in Kärnten ein
Ergebnis, dem die FPÖ nie auch nur in die Nähe kam: Mit 44,89 Prozent bauten
die Orangen dort am 1. März d.J., wenige Monate nach Jörg Haiders Tod im
Oktober 2008, die Mehrheit aus und sicherten damit den LH-Sessel Gerhard
Dörflers.
Unter der Wahrnehmungsschwelle
Das ist aber die krasse Ausnahme:
Bei keiner der anderen sieben geschlagenen Landtagswahlen (im Burgenland und
in Tirol trat sie gar nicht an) kam das BZÖ auch nur auf ein Zehntel dieses
Stimmenanteils. Das außerhalb Kärntens beste Ergebnis brachte Salzburg bei
der Wahl am selben Tag mit 3,70 Prozent. Das mäßige Oberösterreich-Ergebnis
- mit 2,83 Prozent - ist auch schon das drittbeste. Denn in der Steiermark
und Wien (2005) sowie in Vorarlberg (in der Vorwoche) blieben die Orangen
unter zwei Prozent - und in NÖ gab es 2008 sogar nur 0,72 Prozent.
Dank Haider im Nationalrat
Besser als bei den Landeswahlen
verlief es für das BZÖ im Bund - wobei die dortigen Erfolge auch nur wegen
der "Ausreißer"-Ergebnisse in Kärnten möglich waren: 2006 kamen die Orangen
mit 4,20 Prozent knapp in den Nationalrat - und 2008 bescherte ihnen die
(erste und einzige) Spitzenkandidatur Jörg Haiders für seine neue Partei
überraschende 10,70 Prozent. Die EU-Wahl im heurigen Juni brachte aber nur
mehr 4,58 Prozent, was bedeutet, dass das BZÖ erst ins EU-Parlament
einziehen kann, wenn der Lissabon-Vertrag in Kraft tritt.