Wahl-Insider

Grüne wollen Kurz und Kern im TV stellen

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Die Grünen kommen nicht vom Fleck. Jetzt muss bei den TV-Duellen der Durchbruch her.

Ulrike Lunacek ist schon voll im Wahlkampfeinsatz – im grünen Wahlkampfbus und auch per Bahn düst die EU-Abgeordnete durch die Lande, um die Menschen doch noch davon zu überzeugen, die Grünen anzukreuzen. Keine leichte Sache: 12,4 Prozent hat Eva Glawisch­nig 2013 eingefahren, doch von diesem Wert ist schon lange keine Rede mehr.

Nach Glawischnigs Rücktritt, der Abspaltung der Jungen Grünen und dann noch von Grün-Ikone Peter Pilz kämpft man ums Überleben. Sechs Prozent erreichen die Grünen in der aktuellen ÖSTERREICH-Umfrage, da ist die Vierprozenthürde – praktisch die grüne Lebenslinie – nicht mehr allzu weit.

Die Devise, die ausgegeben wurde, heißt Aufholjagd, und zwar in die Zweistelligkeit, also über 10 Prozent.

Lunacek zieht Parallele zwischen Kurz &Schüssel

Am Donnerstag hat Lunacek tapfer ihre neue Plakate präsentiert – sie sind wie immer pfiffig. Artenschutz für Miet-Haie wird abgelehnt, auch der Brexit – natürlich will Lunacek mit ihrer EU-Kompetenz punkten.

In ÖSTERREICH-Interview erklärt Lunacek auch konkret, wie sie die Trendwende herbeiführen will: Die TV-Duelle sollen helfen. Sie sei überzeugt, gerade gegen Kanzler Christian Kern und ÖVP-Spitzenkandidaten Sebastian Kurz bei den TV-Duellen punkten zu können.

Vor allem Kurz will sich Lunacek vorknöpfen: „Der ÖVP-Obmann will Milliarden Euro an Steuergeschenken für Besserverdiener lockermachen und damit die soziale Ausgewogenheit im Land aufs Spiel setzen.“ Kurz plane den größten Sozialabbau der letzten Jahrzehnte, wettert Lunacek: „Die Erfahrung lehrt: Stellt die ÖVP den Bundeskanzler, dann wird bei den Kleinsten gekürzt, auch bei den Pensionisten – vorgegaukelt wird etwas anderes.“

Grüne hoffen jetzt auf 
enttäuschte Rote

Und auch Kern will sich Lunacek vorknöpfen, sieht sie doch die Roten auf dem Weg in eine Koalition mit der FPÖ. Da will sie kritische SPÖ-Wähler abschöpfen.

Lunaceks Hoffnung. Eine Aufholjagd gelang ihr bereits 2014 bei der EU-Wahl .Auch damals waren die ­Grüne unter „ferner liefen“ gelegen – geworden sind es 14 Prozent.

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