Häupl rechnet fix mit Schwarz-Blau – macht aber trotzdem gegen Rot-Blau mobil.
Michael Häupl nimmt vor seinem Polit-Abschied noch einmal den rot-blauen Fehdehandschuh aus der eigenen Partei auf: „Wir dürfen nicht so deppert sein, uns in eine Rot-Blau-Debatte hineintheatern zu lassen, wenn uns die sowieso aus der Regierung werfen und Schwarz-Blau längst fix ist.“
Deshalb habe er auch den kolportierten Konflikt mit ÖGB-Chef Erich Foglar nicht. Im Gegenteil: „Wir meinen beide, dass wir für unsere Wähler ganz genau klarstellen müssen, warum wir welche Entscheidung treffen – Opposition oder Koalition. Und auch ich bin dafür, dass man Sondierungsgespräche mit allen Parteien führt. Das müssen wir einfach tun.“
Urabstimmung wäre bei Rot-Blau unausweichlich
Häupl will „die beschlossene Urabstimmung, sollte es zu einem Pakt kommen. Das hätte in der Partei keine Mehrheit, denn Rot-Blau würde die SPÖ spalten. Bei dieser Abstimmung würde ich zum Nein zu Rot-Blau aufrufen – inhaltlich begründet, weil sich das nicht ausgeht. Es gibt einfach keine politische Schnittmenge dafür.““
Häupl sinniert sogar über Parteiaustritt bei Rot-Blau
Wie tief der Konflikt geht, zeigt sich, als Häupl zu seinen Optionen bei einer Niederlage sinniert: „Dann trete ich sehr bald zurück. Aber aus der SPÖ trete ich nicht aus – die Partei- und Vereinszugehörigkeit im Fußball ändert man lebenslang nicht.“