Rundumschlag

Meinl-Reisinger: Attacken auf Kurz, Vassilakou & Co.

Teilen

Bei der Erklärung zu ihrer politischen Zukunft teilte die NEOS-Klubobfrau ordentlich aus.

Am Donnerstagvormittag gab NEOS-Klubobfrau Beate Meinl-Reisinger eine Erklärung zu ihrer politischen Zukunft ab. Sie bedankte sich für das tolle Ergebnis, das die NEOS bei der Nationalratswahl einfuhren und auch für den Zuspruch, den sie bekommen hat, da sie in Wien das drittbeste Vorzugsstimmenergebnis erreicht habe.

Sie sehe das als "enorme Bestätigung", weshalb sie die sehr persönliche Entscheidung getroffen habe, das Mandat im Nationalrat nicht anzunehmen und sich auf Wien zu konzentrieren.

Attacken auf Wiener Regierung

Mit dieser Ansage begann auch der Rundumschlag auf Kurz, Vassilakou, die Wiener Stadtregierung, die SPÖ und mehr. In Wien werde sie weiterhin dem "System Häupl-Ludwig-Vassilakou die Stirn bieten", indem sie die NEOS als Wiener Spitzenkandidatin in die Wiener Wahl führen werde.

Es sei wichtig, dass solchen "Machtsystemen eine liberale Kraft entgegensteht", so Meinl-Reisinger. "Wien ist eine herrliche Stadt, die SPÖ ist eine selbstherrliche Regierungspartei."

Sarkastischer Dank an Kurz

Die rot-grüne Regierung in Wien warne ständig nur davor, Schwarz-Blau zu wählen. Doch dies sei zu wenig. "Wien hat mehr verdient."

"Danke, Sebastian Kurz: Wenn man rechte Botschaften bringt, stärkt das die Rechte. Danke, Sebastian Kurz, dass die FPÖ jetzt da angelangt ist, wo Haider sie immer haben wollte", attackierte Meinl-Reisinger den Wahlsieger.

Vassilakou als "Untergang"

Daraufhin erklärte die NEOS-Klubobfrau, dass es ihr "persönlich und fachlich" leidtue, dass die Grünen nicht mehr im Nationalrat vertreten sein werden.

Sie habe zwar nicht die Berechtigung dazu, den Grünen nun Tipps zu geben, sei aber doch "verwundert, dass sich Maria Vassilakou nun als Teil der Lösung für die Grünen-Krise präsentiert, wenn sie viel mehr sinnbildlich für den Untergang der Grünen steht". Als Beispiel dafür nannte sie den Streit um den Heumarkt.

"Wir brauchen in Wien eine Rundumerneuerung und gewissenhafte Antworten auf die Zukunftsfragen – ganz besonders in den Bereichen Gesundheit und Pflege sowie Bildung und Integration. Es braucht NEOS hier in Wien ganz dringend als Tempomacher, deshalb möchte ich auch hier die Partei als Spitzenkandidatin in die nächste Wien-Wahl führen", schloss die Klubobfrau.

Künftige Wien-Vertreterinnen im Parlament

Die beiden künftigen Wiener NEOS-Vertreterinnen im Parlament waren bei dem Termin ebenfalls mit dabei. Claudia Gamon zieht wieder in den Nationalrat ein, Stephanie Krisper hingegen ist neu. Sie ging auf Platz drei der Landesliste ins Rennen - hinter Gamon und Meinl-Reisinger, von deren Verzicht sie nun profitiert.

Im Nationalrat können die NEOS in den kommenden Jahren Verfassungsmehrheiten ermöglichen. Dies sei eine "verantwortungsvolle Funktion", wie Meinl-Reisinger heute betonte. Sie wolle Parlaments-Klubchef Matthias Strolz keine Tipps geben. Die NEOS würden aber jedenfalls "aufpassen", dass die Werte einer liberalen und weltoffenen Gesellschaft erhalten blieben, versprach sie.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.