ÖSTERREICH-Interview

Niessl zum SPÖ-Wahl-Chaos: "Das ist eine Riesensauerei"

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Der Landeshauptmann findet zu den Dirty-Campaining-Vorwürfen klare Worte.

Am Samstag platzte eine wahre Wahlkampf-Bombe. Ex-SPÖ-Berater Tal Silberstein hatte ein Team beauftragt, gefakte Hetz-Seiten gegen ÖVP-Chef Kurz zu lancieren – am Samstag musste SPÖ-Manager Georg Niedermühlichler deshalb zurücktreten.

SPÖ-Chef und Spitzenkandidat Christian Kern beteuerte am Sonntag, nichts von Silbersteins Umtrieben gewusst zu haben. Doch ist das zu glauben? In der Partei herrschen da Zweifel, wie ÖSTERREICH-Recherchen zeigen. Allerdings: Derzeit stellen sich höchste SPÖ-Granden wie Hans Niessl demonstrativ hinter Kern.

Niessl: "Das ist eine Riesensauerei"

ÖSTERREICH: Was sage Sie zu den Dirty-Campaigning-Vorwürfen gegen die SPÖ?

HANS NIESSL: Ich sage, wie ich es mir denke: Was da passiert ist, ist eine Riesensauerei. Was müssen sich die vielen Funktionäre, die Minister, aber auch der Kanzler denken, wenn sie im Wahlkampf rennen  und dann passieren unglaubliche Dinge, antisemitische und rassistische Aussagen und so weiter.

ÖSTERREICH: Was soll in der Partei denn jetzt geschehen? Wahlmanager Georg Niedermühlbichler ist ja schon zurückgetreten.

NIESSL: Ja, es muss jetzt eine lückenlose Aufklärung der Vorwürfe geben. Und gegebenenfalls harte Konsequenzen. Es soll ja auch ein SPÖ-Mitarbeiter beteiligt gewesen sein.

ÖSTERREICH: Bundeskanzler Kern sagt, er habe von den Vorgängen nichts gewusst. Glauben Sie ihm das?

NIESSL: Ich habe keinen Anlass, Christian Kern  nicht zu glauben. Er ist ja selbst Opfer des Dirty Campaignings gewesen und er ist Gegner jeder Form von Antisemitismus und Rassismus. Da soll er selbst davon gewusst haben?

ÖSTERREICH: Sie halten also an der Person des Bundeskanzlers fest.

NIESSL: Ja, ich halte an der Person des Kanzlers fest.

ÖSTERREICH: Ist diese Wahl für die SPÖ überhaupt noch zu gewinnen?

NIESSL: Es ist sehr schwierig, aber nicht unmöglich.     (gü)

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