Sargnagel für die SPÖ

SPÖ-Chaos: So lief das Dirty Campaigning

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Laut ÖSTERREICH-Recherchen war die Anti-Kurz-Kampagne noch schlimmer als gedacht.

Politprofi Peter Puller und SPÖ-Mitarbeiter Paul Pöchhacker sollen im Auftrag von Tal Silberstein die Schmutzkübelkampagne gegen ÖVP-Chef Sebastian Kurz ausgeführt haben. Recherchen zeigen indes: Die beiden Kurz-Facebook-Seiten sind nach dem Rauswurf Silbersteins durch SPÖ-Chef Kern bis zum Freitag weitergelaufen. Puller war nicht nur für Silberstein (und damit für die SPÖ), sondern auch für ÖVP-Kandidaten Efgani Dönmez tätig. Er war für ÖSTERREICH nicht erreichbar.

Und so lief das Spiel:

■ Facebook. Das Büro war im 8. Wiener Gemeindebezirk, der Josefstadt. Puller hatte die Leitung, dazu waren seit März sechs Personen tätig, darunter drei Israelis. Das Team sei zuerst von Silberstein alleine geführt worden, teils aus Israel. Man betrieb zwei Facebook-Seiten: Die Wahrheit über Sebastian Kurz griff den ÖVP-Chef von rechts an, hatte sogar anti­semitische Inhalte. Wir für Sebastian Kurz ist eine plumpe Pro-Kurz-Seite, sie sollte ÖVP-Wähler abschrecken und Kurz lächerlich machen. Das Team postete bis Freitag jeden Tag bis zu vier Messages, sandte aber auch Postings an standard.at, krone.at etc. und verbreitete Fake News.

Industrieller zahlte 35.000 € im Monat

■ Das Geld. Insgesamt soll das Budget 500.000 Euro betragen haben: 150.000 für das Team, 150.000 für Silberstein, 200.000 waren Gebühren für Facebook. Es gibt Hinweise, dass ein Teil des Geldes – an­geblich 300.000 Euro – vom Holzindustriellen Gerald Schweighofer gekommen sein könnte. Schweighofer beschäftigte laut Profil Silberstein für Rumänienaktivitäten – zu einem Monatsgehalt von 35.00 Euro.

■ Das Aus. Als am Ende 20.000 Euro fehlten, soll Puller das Geld von der SPÖ verlangt haben. Die zahlte nicht – der Skandal flog in der Folge dann auf. Nach der Ablöse von Silberstein am 14. August wegen seiner Verhaftung in Israel hatte Paul Pöchhacker alle Silberstein-Agenden – so auch diese – übernommen.

Pöchhacker war direkt dem inzwischen abgetretenen SPÖ-Manager Georg Niedermühlbichler unterstellt und berichtete zwei Mal wöchentlich seine Umfragedaten an Kern persönlich. Trotzdem sagen Kern und Niedermühlbichler bis heute, sie hätten nichts von den Aktivi­täten Pöchhackers und Pullers gewusst.

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