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Aktivist unterbricht Konferenz

Tierschützer-Eklat bei FPÖ-Plakat-Präsentation

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Bei der Pressekonferenz der Freiheitlichen gab es gleich zwei Zwischenfälle. 

Am Freitag stellten die Freiheitlichen ihre ersten Plakate für die Nationalratswahl Ende September vor. Dabei passierten gleich zwei Zwischenfälle. Zunächst wunderte sich alles im Raum, warum FPÖ-Chef Norbert Hofer so leise sprach. Schnell stellte sich der Grund heraus: Die Mikrofone waren ausgeschalten. Nach wenigen Minuten konnte man Hofer dann auch im Facebook-Livetsream und vor Ort besser hören. 

Tierschützer-Eklat bei FPÖ-Plakat-Präsentation
© APA/HANS KLAUS TECHT

 

Tierschützer störte die Präsentation

Ein Tierschützer sorgte danach für einen Eklat. Er stellte sich mit einem Bild eines leidenden Schweines in der Massentierhaltung vor Hofer und Kickl und kritisierte die FPÖ-Haltung zu das Verbot von Vollspaltenböden und die verpflichtende Stroheinstreu in der Schweinehaltung. 

Kickl entgegnete dem Aktivisten doch seine eigene Veranstaltung abzuhalten. Norbert Hofer ließ den Mann schließlich hinauswerfen: "Kann man diesen Herrn bitte hinausbegleiten?", sagte der FPÖ-Chef.

 

Das steht auf den Plakaten

Die FPÖ buhlt weiter um die Gunst der ÖVP - nun auch im öffentlichen Raum. Auf der ersten Plakatwelle der Freiheitlichen mit der "Doppelspitze" Norbert Hofer und Herbert Kickl wird um die Fortsetzung der türkis-blauen Koalition geworben. Angebliche Differenzen stellten die beiden Politiker in Abrede, "zwischen uns passt kein Blatt Papier", sagte Hofer in einer Pressekonferenz am Freitag.
 
"Koalition für unsere Heimat fortsetzen", lautet der gemeinsame Slogan unter den Plakaten. Getrennt sind Hofer und Kickl zumindest auf den Sujets: Jenes mit Parteichef Hofer ist mit "Fair. Sozial. Heimattreu" betitelt. "Mit Sicherheit für Österreich" steht über Kickls Porträt. Kolportierte Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden bezeichnete Hofer als absurd. Immerhin sei man gemeinsam zurückgetreten, dies sei der größte Beweis von Einigkeit.
 
Als geschichtsträchtig bezeichnete der Spitzenkandidat auch die klare Koalitionsansage schon vor der Wahl: "Wir kokettieren nicht in andere Richtungen." Mit der politischen Performance der ÖVP und deren "Linksschwenk" sei man aber nicht glücklich. Die Parteifarbe Türkis sei in letzter Zeit eher zu einer "Schmuckfarbe" verkommen, findet Kickl. Man wolle Parteichef Sebastian Kurz daher "an der Hand nehmen", um ihn wieder auf den rechten Weg zu bringen. Dieser brauche einen "Mutmacher".
 

Kickl habe "Duftmarken" gesetzt

Sollte man Türkis-Blau nach der Wahl nicht fortsetzen, würden die Freiheitlichen in die Opposition gehen, kündigte Hofer abermals an. Gelassen zeigte er sich, was Absagen vonseiten der ÖVP an einen möglichen Innenminister Kickl betrifft. Vor der Wahl sehe vieles anders aus als danach, argumentierte er. FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky meinte gar, Kickl habe in kürzester Zeit "Duftmarken" in der Österreichischen Sicherheitspolitik gesetzt.
 
Der Vorstoß der ÖVP zu einer Ausweitung des Kopftuchverbots macht den Freiheitlichen hingegen wieder Hoffnung. Sowohl Hofer als Kickl befürworten dies und wollen in der nächsten Nationalratssitzung mit einem dahin gehenden Initiativantrag gleich die Probe aufs Exempel machen. Dennoch warnte Kickl davor, im Wahlkampf "den Blinker rechts raus zu hauen" und nach der Wahl links abzubiegen.
 
Auch zur am beruflichen Zukunft seines Vorgängers als Parteichef, Heinz-Christian Strache, äußerte sich Hofer. Dieser soll bekanntlich in die Immobilienbranche wechseln. "Ich gratuliere ihm", so Hofer und weiter: "ich bin sehr froh, dass er sich ein wirtschaftliches Standbein schafft und wünsche ihm alles Gute."
 
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