Rund 30.000 Soldaten solle die Ostflanke schützen.
Nach Ansicht des ehemaligen EU-Ratspräsidenten und polnischen Oppositionsführers Donald Tusk sollte die Warschauer Regierung angesichts des Kriegs in der Ukraine auf eine deutliche Stärkung der NATO-Präsenz an der Ostflanke pochen. "Das bedeutet mindestens 30.000 zusätzliche NATO-Soldaten alleine in Polen", sagte er am Montag in Warschau. Polens Präsident Andrzej Duda empfing indes CIA-Chef William Burns zu Gesprächen vor dem Besuch von US-Präsident Joe Biden.
Dies habe Polen bereits nach der russischen Annexion der Krim im Jahr 2014 gefordert, die Regierenden sollten sich bei den anstehenden Gipfeln von NATO und EU sowie dem Besuch von US-Präsident Joe Biden in Warschau weiter dafür stark machen. Angesichts der derzeitigen Situation sei es "äußerst wichtig", dass Polen seine Partner dazu bringe, Fragen der erhöhten NATO-Präsenz und Sicherheit sehr ernst zu nehmen, sagte Tusk. "Wenn nicht jetzt, wann dann?", fragte er.
Polnischen Angaben zufolge soll es bei den Gesprächen während des Besuchs von Biden in Warschau (Freitag) auch um eine Stärkung der NATO-Ostflanke gehen, wie Regierungssprecher Piotr Müller von der Nachrichtenagentur PAP zitiert wurde. Jede Stärkung - nicht nur in Polen, sondern auch in anderen Ländern der NATO-Ostflanke - sei sinnvoll, sagte er. Seinen Angaben nach sind in Polen derzeit rund 10.000 NATO-Soldaten stationiert. Bidens Besuch wurde am Montag von CIA-Direktor William Burns vorbereitet. Im Präsidentenpalast wurde er von Duda und dessen außenpolitischem Berater Jakub Kumoch empfangen. Auch der US-Botschafter in Polen, Mark Brzezinski, nahm an dem Treffen teil.