EU-Agenturen

Wien geht leer aus - Schelling überrascht

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Finanzminister: "Wir sind möglicherweise im Hintergrund untergegangen"

Sehr überrascht" hat sich Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) vom Abstimmungsergebnis über die EU-Agenturen gezeigt. Schelling hat am Montagabend den beiden Siegern Amsterdam (EMA) und Paris (EBA) gratuliert, das Ergebnis aber zugleich als "eigentlich ein Favoritensterben" bezeichnet.

Österreich werde analysieren, was es besser machen könnte. Bei den Abstimmungen habe es "lange Unterbrechungen mit so einer Art Bazar-Charakter" gegeben. "Wir sind möglicherweise im Hintergrund untergegangen durch die zahlreichen, wirklich sehr guten Mitbewerber", sagte Schelling.

Gute Angebote

Wien habe sehr gute Angebote gelegt. Schelling zeigte sich enttäuscht darüber, dass Wien leer ausging, bedankte sich aber bei den heimischen Ministerien und der Stadt Wien für die Zusammenarbeit. "Wir hätten uns das anders vorgestellt. Aber es ist kein Beinbruch, dass wir das nicht bekommen haben." Österreich habe versucht, im Hintergrund Allianzen zu schmieden, zum Teil seien aber Zusagen anderer Länder schon vorhanden gewesen. "Da dürften andere besser gearbeitet haben."

Ein Land habe bei beiden Agenturen eine ungültige Stimme abgegeben, sodass zuletzt Punktegleichstand 13 zu 13 geherrscht habe. Dann sei der Losentscheid durch ein Glas mit zwei Kugeln ähnlich wie bei der Auslosung zur Fußballweltmeisterschaft erfolgt, schilderte Schelling.

Langfristig hätte es nach Ansicht von Schelling durchaus Sinn gemacht, die EBA zur EZB nach Frankfurt zu verlegen, "aber Paris ist nicht so weit entfernt". Die EBA-Mitarbeiter hätten in internen Abstimmung für Wien votiert.
 

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