Wien-Wahl

Häupl für Strache doch nicht "Antichrist"

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FP-Chef nimmt Aussage aus umstrittener Presseaussendung zurück.

Wiens Bürgermeister Michael Häupl (S) ist für FP-Obmann Heinz-Christian Strache doch nicht der "Antichrist". Er habe dies nie gesagt, eine ihm zugeschriebene Aussage in einer FP-Aussendung vom Montag beruhe auf einer "Verselbstständigung des Pressedienstes" und werde zurückgenommen, sagte er am Dienstag auf APA-Anfrage. Bei seiner inhaltlichen Kritik wegen des Abrisses einer Kapelle im Pflegeheim Baumgarten blieb er allerdings.

"Antichrist"
"Die rote Rathausmajestät zeigt damit wieder ihr wahres Gesicht als Antichrist", hatte die Strache-Aussage am Montag in der Aussendung gelautet. Gemünzt war sie auf die "infame und brutale" Unterdrückung des Widerstandes gegen den Abriss. Tags darauf wollte er von dieser Wertung nichts wissen, er maße sich eine solche religiöse Debatte auch nicht an. Selbstverständlich sei die FPÖ aber "kulturchristlich", so der FP-Chef. Er finde es "skandalös", dass Häupl ein Kapelle schleifen lasse und durch "eine Art multifunktionalen Gebetsraum" ersetze.

Kritik an ÖVP
Religiös motivierte Kritik übte Strache am Dienstag in einer Pressekonferenz auch an der Wiener ÖVP, denn diese biedere sich ebenso wie die SPÖ an Fundamentalisten an. Als Beleg führte er ein Fastenbrechen mit Vertretern des Islam in der politischen Akademie der Volkspartei an. Als Gäste seien dort neben Vertretern der Islamischen Glaubensgemeinschaft auch "Querverbinder zur Muslimbruderschaft" empfangen worden. Der ÖVP fehle die christlich-soziale Ansage, sie sei "einfach machtgeil".

Gemeinsam mit seinem Listenzweiten Johann Gudenus wetterte Strache dann noch über die Sicherheitslage in Wien. Es werde mit "nachweislich gefälschten Statistiken" agiert, tatsächlich steige die Kriminalität. "Das rote Wien reagiert mit Verharmlosung und Untätigkeit", angebliche Geheimpapiere für mehr Polizisten nahm Strache Häupl nicht ab.

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