"Skandal wie unvorbereitet sie war"

SP-Bezirkschef: „Hebein sind die Radler völlig egal“

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Wirbel um Wiens Pop-up-Radwege: SPÖ-Bezirksvorsteher empört sich über die ''Ignoranz'' der grünen Vizebürgermeisterin Hebein.

Wien. Der Bezirksvorsteher der Donaustadt ist schwer empört über die „Ignoranz“ der grünen Vizebürgermeisterin. Ernst Nevrivy erklärte gegenüber ÖSTERREICH: „Es ist ein Skandal, wie unvorbereitet Birgit Hebein in das Gespräch über die Zukunft der Radwege in der Donaustadt am Dienstag ging. Ihr sind offenbar die Radler in der Donaustadt völlig egal.“

Der streitbare Bezirksvorsteher, der sich mit Hebein via Twitter zuletzt ein heftiges Duell über den misslungenen Pop-up-Radweg in der Wagramer Straße lieferte, hatte zum Radweg-Gipfel für die Donaustadt gebeten: „Wir wollen raschestmöglich eine durchgängige, schnelle Radverbindung von der Reichsbrücke bis zur Stadtgrenze im Norden. Die Donaustadt ist ja ein idealer Radler-Bezirk und ein Ausbau dieser Achse ist immerhin seit 2014 in der Radverkehrsstrategie verankert. Was Neues habe ich also wirklich nicht gefordert. Ich wollte nur sicherstellen, dass die Planung so erfolgt, dass auch die anderen Verkehrsteilnehmer durch den neuen Radweg nicht behindert werden, was durchaus leicht möglich wäre. Und ich wollte, wie es sie bei den Öffis gibt, Querverbindungen zusätzlich zur Nord-Süd-Achse.“

Das Resultat sei niederschmetternd gewesen, so Nevrivy: „Hebein sagte, dass der frühestmögliche Planungs-Beginn im Sommer 2021 sei. Das heißt, dass sie offenbar ein weiteres Jahr verstreichen lassen will, bevor sie für die Radfahrer in der Donaustadt aktiv wird. Geradelt wird dann wohl frühestens 2023. Das kann und werde ich nicht hinnehmen.“

Der rote Bezirksvorsteher gilt als Wortführer der Kritiker der rot-grünen Rathauskoalition und nennt sich selbst „bekennender Rot-Schwarzer“ – mit diesem Konflikt im beginnenden Wahlkampf dürfte Nevrivy SP-intern für seine Position starken Zulauf bekommen.

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