Gift-Affäre

Wirbel um 'Kniefall' vor Russland

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Dass Österreich sich nicht an Sanktionen gegen Moskau beteiligt, sorgt für Unmut.

18 EU-Länder – sogar Ungarn – haben bisher russische Diplomaten ausgewiesen. Grund dafür ist der Gift-Einsatz gegen einen russischen Ex-Spion in Salisbury – die Briten machen Moskau dafür verantwortlich.

Österreich macht aber nicht mit: Außenministern Karin Kneissl (FPÖ) teilte sogar mit, dass Wien auch dann keine Diplomaten ausweisen würde, wenn die Verantwortung Moskaus an dem Anschlag nachgewiesen werden könne.

Unmut

Das sorgt für massiven Unmut in vielen EU-Ländern. CDU-Mandatar Elmar Brok: „Dass Österreich auf Neutralität pocht, ist absurd, schließlich geht es um Solidarität für ein EU-Land, in dem ein offensichtlich von Russland befohlener Giftanschlag verübt wurde.“ Auch der schwedische Ex-Außenminister Carl Bildt kritisiert Wien deshalb. Und sogar der ÖVP-EU-Delegationsleiter Othmar Karas bekrittelt die fehlende Solidarität Österreichs: „Neutralität ist kein Argument! Sorry!“

Moskau ist hingegen entzückt: Wien könne jetzt eine Vermittlerrolle übernehmen. Kreml-Sprecher Peskow: „Brauchen jede Stimme, die London zur Vernunft bringen kann“. Etwas Rückendeckung erhält Kneissl ausgerechnet vom früheren Grün-Abgeordneten Voggenhuber.

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