Das sagt ÖSTERREICH

Aufsperren ist wichtig – aber bitte nicht zu früh

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Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.

FPÖ-Chef Norbert Hofer hat gestern auf oe24-TV einen mehr als gewagten Vorschlag gemacht: Er fordert, dass noch vor Ostern alle (!) Geschäfte wieder aufsperren dürfen, damit das ­Oster-Fest auf volle Touren kommt und die Kinder ihre Geschenke bekommen. Und Hofer will auch, dass nach Ostern wieder die Schulen aufsperren sollen.

Norbert Hofer knüpft diese Forderung an einige Bedingungen: Maskenpflicht in den Geschäften, „verschärfte Sicherheitsauflagen“, nur Kleinstgruppen in den Schulen, immer zwei Meter Abstand. Doch an seiner Forderung ändert das nichts – Hofer will freie Fahrt für den Handel, alle Gastronomen, alle kleinen Geschäfte.

Auf den ersten Blick klingt das natürlich verlockend – und Hofer spricht damit Tausenden kleinen Unternehmern, die am Eingehen sind, aus der Seele: Hurra, die Infektionskurve flacht ab – also sperr ma alle auf!

Die Wahrheit ist aber leider: Die Corona-Krise ist noch lange nicht überstanden. Die Kurve flacht LEICHT ab – doch sie ist längst nicht dort, wo wir „safe“ sind. Wir müssen noch mindestens zwei Wochen durchhalten.

Die Regierung hat bisher (fast) ­alles richtig gemacht. Die Explosion von Corona in den Ländern mit den Obergscheiterl-Staatschefs – USA, Großbritannien, Niederlande – zeigt uns: Wer ­Corona auf die zu leichte Schulter nimmt, der muss dafür ganz bitter bezahlen. Und muss wie Trump früher oder später sogar „in den Krieg ziehen“.

Deshalb ist es besser, jetzt noch zwei Wochen Disziplin zu bewahren. Deshalb müssen wir Ostern heuer leider im Stillen feiern. Und deshalb müssen wir die „Auferstehung“ wohl auf Ende April verschieben.

Wenn’s gut geht, wird unser Land entweder am 20. oder am 27. April vorsichtig und schrittweise wieder „hochgefahren“. Die Regierung macht sehr viel richtig. Wir sollten sie jetzt den zuletzt erfolgreichen Weg weitergehen lassen. So schade es um diese herrlichen Ostern auch ist…

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