Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

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Kanzler? Da muss Spindi Gas geben.

Kann Michael Spindelegger seinen ungeliebten Partner Werner Faymann im Finish des Wahlkampfs noch überholen? Er glaubt fest daran – auch wenn er in den Umfragen zurückliegt.

Für Spindelegger spricht: Er ist das Kontrastprogramm. Eine graue Maus. Wenig Show. Noch weniger Schmäh. Dafür ein fleißiger, seriöser, vor allem disziplinierter Arbeiter mit Sachkenntnis – genau der Politiker-Typ, mit dem die ÖVP in der Person von Wilfried Haslauer gerade die Salzburg-Wahl gewonnen hat.

So wie Haslauer will auch Spindelegger als Nummer 1 den völligen Neubeginn in der Regierung. Ursprünglich träumte er von Schwarz-Blau. Weil sich das noch nicht ausgeht, hat Spindi nun einen ganz anderen Plan: Er will den Neubeginn mit Schwarz-Grün schaffen. Dafür braucht er Stronach – am liebsten in der Person eines Wirtschafts-Ministers wie Sigi Wolf.

Ein Neustart in der Regierung wäre spannend. Aber noch fehlen von Spindelegger die Ansagen dafür: Schulreform? Da ist er der Bremser. Steuerreform? Da bremst er für die Banken. Billiges Wohnen? Super angesagt – aber wo ist die Umsetzung? Demokratie-Reform? Gute Ansätze – aber ein Trau-mich-nicht.

Das Problem von Spindelegger ist: Fürs Fortführen des Bewährten ist Faymann die logischere Wahl. Und für einen Neustart, den die Wähler in großer Mehrheit wollen, liegt zu wenig Mutiges am Tisch. Wenn er Kanzler werden will, muss er vor allem inhaltlich mehr Gas geben.

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