Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

Teilen

Kurz ist auf dem Weg zum Kanzler

Der Auftritt Erdogans zeigte ein Sittenbild heimischer Politik. Der Türken-Premier leistete sich eine echte Provokation. Er versammelte die rot-weiß-roten Türken, von denen wir uns alle wünschen, dass sie sich integrieren, in einer Sporthalle und zog eine Nationalismus-Show übelster Sorte ab – bis hin zur frechen Bemerkung, dass „unsere“ Türken die „Erben“ des Wiener Türken-Belagerers sind.

Und was geschah? Der Bundespräsident tauchte wieder mal ab – und war wie üblich zu feig, auch nur „Muh“ zu sagen. Der Kanzler war sicherheitshalber in Bosnien – und schwieg. Der Vize ist mit der Hypo beschäftigt. Selbst FP-Chef Strache blieb auf Warteposition ...

Nur ein Politiker im Land hatte den Mut, das Ding beim Namen zu nennen. Außenminister Sebastian Kurz richtete dem Türken-Premier aus, die „Provokation“ sei bei uns „unerwünscht“.

Kurz gab das schon im Vorfeld zu Protokoll. Am Morgen nach der Provokation ging er sogar ins Hotel des Türken-Premiers und sagte dem die Meinung der Österreicher „richtig hinein“. Vor diesem Besuch hatten Kurz viele (auch ich) gewarnt. Bei jedem anderen Schlappi-Politiker wäre das nämlich zu einer peinlichen Verbeugung geworden.

Kurz ist anders: Der Polit-Junior hatte die Schneid, dem Türken-Brutalo die Meinung der Österreicher regelrecht zu geigen.

Kein Wunder, dass „Basti“ im neuen Polit-Barometer schon über 50 % Zustimmung erreicht. 61 % bewerten Kurz positiv, nur 8 % negativ. Diese Werte hatte nicht einmal Kreisky.

Bald wird der Aufstieg von Kurz unheimlich. Die ÖVP wird ihn wohl bei der nächsten Wahl als Spitzenkandidaten aufstellen. Dann ist für Kurz auch der Kanzler in Griffweite. Weil er derzeit der einzige Politiker ist, der einen neuen Stil lebt: dynamisch, zukunftsorientiert, integrativ – und mutig.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.