Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

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Was lernen wir aus dem Unfall-GAU?

Die Besserwisser haben im unendlich tragischen Fall des Absturzes der Germanwings-Maschine derzeit Hochsaison. Im Internet sind Zigtausende Poster mit ihren „Hätte-wäre-dürfte-sollte-müsste“-Thesen unterwegs.

Unbestritten ist: Dieses irrwitzige Selbstmord-Attentat eines Einzeltäters war bis vor einer Woche genau so unvorstellbar, wie es einst der 9/11-Terror war.

Wie darf ein Selbstmord-Gefährdeter Pilot sein?

Trotzdem zeigt der Unfall-GAU auch auf, wie gefährlich mangelhaft die Gesundheits- und Psycho-Überprüfungen unserer Piloten sind.

Wie kann es sein, dass jemand als Pilot flugtauglich erklärt wird, obwohl er als selbstmordgefährdet diagnostiziert wurde?

Wie kann es passieren, dass ein Arzt den Piloten psychisch krankschreibt – die Airline aber nichts davon erfährt?

Unser Gesundheits-System schützt – zu Recht – den Kranken. Aber gibt es nicht Berufe – etwa gerade jenen von Piloten – wo man auch jene schützen muss, die einem Kranken ausgeliefert sind?

Die Diskussion über mehr Flug- und Pilotensicherheit muss geführt werden.

Welche und wie viele Psycho-Tests soll es geben?

Wie sollen Krankmeldungen von Piloten kommuniziert werden? Wie krank, gestresst, burned out darf man im Cockpit sein?

Der Unfall-GAU hat gezeigt, wie enorm verantwortungsvoll der Job von Piloten ist und welche Leistung sie erbringen – jetzt muss ein System gefunden werden, dass „schwarze Schafe“ viel rigoroser ausschließt als bisher.

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