Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

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Unsere Ski-WM wird "Waterloo"

Ski-WM. Natürlich ist auch Pech dabei bei dem beispiellosen Debakel, das unser Skiteam gerade bei "unserer" großen Heim-Ski-WM erlebt.

Und natürlich hat sich ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel jede Menge Denkmäler für all das verdient, was er in den letzten 20 Jahren geleistet hat. Er hat aus einem verschlafenen Skiverband das moderne Unternehmen ÖSV gemacht. Heute schwimmt dieser ÖSV in 42 Millionen Euro Jahresbudget, dazu zig Millionen an Werbe-und Sponsoringbudgets.

Geldmaschine. Schröcksnadel hat aus dem Skiverband eine Geldmaschine im Stil der Formel 1 gemacht - alles wird von ihm kontrolliert.

Gerade deshalb muss die Diskussion erlaubt sein, ob nach dieser völligen sportlichen Pleite bei der Heim-WM nicht die längst nötigen Konsequenzen in Struktur und Führung des ÖSV fällig sind. Der Ski-Napoleon Schröcksnadel erlebt in Schladming sein persönliches Waterloo.

In Wahrheit ist die ÖSV-Führung mit ihrem gut 70-jährigen Präsidenten in die Jahre gekommen. Im ÖSV regieren heute die Ski-Methusalems. Es fehlt an Innovationen -stattdessen regiert der Größenwahn.

"Ski-Wunder". Seit fünf Jahren geht es mit unserem Ski-Team bergab. Die jungen ÖSV-Trainer, die bei uns für das "Ski-Wunder" ausgebildet wurden, führen heute die Deutschen, die Amis, die Norweger zu Siegen. Beim ÖSV sind sie frustriert ausgeschieden - dort regieren nur die "Alten".

Bei den Sportlern ist die Bilanz noch katastrophaler. Nach Hermann Maiers Aus wurde kein Speed-Team aufgebaut, auch keine Technik-Truppe. Jetzt ruhen alle unsere Medaillen-Hoffnungen auf Marcel Hirscher.

42 Millionen Euro für eine einzige Bronze-Medaille -das ist mit Verlaub eine mehr als peinliche Bilanz. Selbst wenn es in der letzten Woche noch die eine oder andere Medaille "regnet" - der ÖSV ist am Ende der Ära Schröcksnadel angekommen.

Triumphbogen. Die enttäuschten Skifans haben das Recht auf einen Neustart. Der Triumphbogen von Schladming sollte das Denkmal für Schröcksnadel sein.

Danach sollte eine neue Ski-Ära beginnen. Mit jungen Trainern wie Toni Innauer, jungen Stars wie Marcel Hirscher und mit einem neuen jungen Geist. Weniger Millionen, weniger Größenwahn -mehr Medaillen.
 

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