Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

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Warum die ,graue Maus‘ den Kanzler unter Druck setzt

Die Nummer 1. Das Kanzler-Duell zwischen den derzeit „schlimmsten Freunden“ Spindelegger und Faymann spitzt sich zu. Das erklärt, warum der VP-Chef den Kanzler immer heftiger angreift und jetzt sogar wegen des EU-Budgets mit ihm Schlitten fährt, obwohl er dem Verhandlungsergebnis in Wahrheit in allen Details zugestimmt hat. Die „graue Maus“ Spindi will – offenbar mit „Leih-Stimmen“ von EU-kritischen FPÖ-Wählern – Nummer 1 werden.

Zwar liegt die ÖVP in der neuesten Gallup-Umfrage weiter 3 % hinter der SPÖ zurück – in den Persönlichkeitswerten kommt der stets unterschätzte Spindelegger dem Kanzler aber immer näher.

Im „Polit-Barometer“ liegt der Vize in den Persönlichkeitswerten schon 8 % besser als der Kanzler, in der Kanzlerfrage nur 4 % zurück.

Ob Spindelegger tatsächlich Chancen auf die Nummer 1 hat, wird schon der 3. März zeigen. Bei den an und für sich rein regionalen Landtagswahlen in Kärnten und Niederösterreich geht es für SPÖ und ÖVP um die bessere Ausgangsposition für das Wahljahr.

Die zwei Wahlkämpfe laufen derzeit für die SPÖ katastrophal

Für Kanzler Faymann sieht es nicht gut aus – beide Wahlkämpfe laufen für die SPÖ katastrophal. In Kärnten sah SP-Kandidat Kaiser schon wie der sichere Sieger aus, liegt mit 32 % noch immer klar vor der FPK (26 %). Doch dem „Roten“ geht im Wahlkampf völlig die Luft aus, der durch Korruptions-Skandale schwer angeschlagene „Landes-Papa“ Dörfler holt kräftig auf.

 Völlig weggetreten ist die SPÖ (übrigens so wie die FPÖ) in Niederösterreich. Dort wird der Wahlkampf zum reinen Duell Pröll gegen Stronach. Der kultige „Fränk“ kämpft mit allen Mitteln um ein Ergebnis von mehr als 10 %.

Favorit im Herbst. Noch eindrucksvoller wäre aber, wenn Erwin Pröll trotz Stronach – so wie ihm das Gallup mit 49 % prophezeit – wieder haarscharf die Absolute schafft.

Dann wäre Pröll der Top-Star der heimischen Politik – und die ÖVP könnte plötzlich der große Favorit fürs Wahljahr 2013 sein.

Den Kanzler kann dann nur noch ein Kärnten-Sieg vor dem Verlierer-Image retten…

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