Das sagt ÖSTERREICH

Die 'Schwarzen' sind in der ÖVP weg vom Fenster

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Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.

Es ist so weit: Das mit Spannung (vor allem von vielen Türkisen) erwartete Mitterlehner-Buch wird heute offiziell präsentiert. ÖSTERREICH hat das Buch bereits vorab gelesen – und druckt heute die wichtigsten Passagen.

Inhaltlich bringt das Buch nicht viel Neues zutage. Dass es in der Politik Intrigen, Mobbing und Machtspiele gibt, ist an sich bekannt. Und das Mitterlehner und Kurz nicht als „Best friends“ in die ÖVP-Geschichte eingehen werden, auch.

Das Buch ist eine Abrechnung Mitterlehners mit seinem Nachfolger und seiner von Schwarz zu Türkis umgefärbten Partei. Auf den 208 Seiten schwingt auch viel Enttäuschung mit. Dar­über, dass Mitterlehner als Parteichef brutal demontiert wurde. Und wohl auch darüber, dass er danach – im Gegensatz zu vielen anderen ÖVP-Granden – nicht versorgt wurde.

Kurz hat ÖVP von 19 % auf 34 % katapultiert

Keine Frage: Mitterlehner hat mit „seiner“ ÖVP gebrochen. Er ist damit ein Sittenbild für die alte, schwarze ÖVP, die mit der neuen, türkisen Riege um Sebastian Kurz nichts anfangen kann (was im Übrigen auf Gegenseitigkeit beruht). Das liegt wohl auch daran, dass diese einstigen Alt-Granden in der Partei mittlerweile komplett abgemeldet sind.

Kurz hat es innerhalb von nur zwei Jahren geschafft, der ÖVP eine Frischzellenkur zu verpassen. Er hat die Partei von 19 % in den Umfragen vor seiner Übernahme auf 34 % katapultiert – und sie wohl auf Jahre als Nummer 1 in diesem Land einzementiert. Das muss auch Mitterlehner – trotz aller persönlichen Kränkung – anerkennen.

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