Das sagt Österreich

Kommt jetzt Kurz - wann kommt Hofer?

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Die Karten in unserer Innenpolitik sind völlig neu gemischt.

Die erste Gallup-Umfrage seit dem Erdbeben der Präsidenten-Wahl zeigt: Die Karten in unserer Innenpolitik sind völlig neu gemischt – überall stehen die Zeichen auf Neustart:

Christian Kern hat einen beachtlichen Start hingelegt. Endlich erhält ein SPÖ-Chef wieder Kanzler-Bonus. Kern hat vom Start weg die richtigen Themen gesetzt: Unser Land braucht einen „New Deal“ mit Aufschwung und vor allem digitaler Zukunft.

Mit Kern verbindet sich das Prinzip Hoffnung – aber die Wähler wollen Resultate und Reformen. Ob Kern wirklich schnell „liefern“ kann, bezweifelt die Mehrheit zu Recht. Er muss sich erst überall einarbeiten – von der EU bis zum Budget – deshalb herrscht weiter ­Stillstand.

Sebastian Kurz verkörpert den Neustart wahrscheinlich noch besser als Kern. Er hat als Minister bisher fehlerlos gearbeitet, er hat mit seiner Balkan-Initiative die Flüchtlingswelle gestoppt, er hat Wien wieder zum außenpolitischen Zentrum gemacht. Die Gallup-Umfrage zeigt: Immer mehr Österreicher wollen ihn als Kanzler, trauen ihm den echten Neustart zu. Doch: Wie lange ­zögert die ÖVP mit ihrem Neustart noch?

HC Strache müsste mit 34 % bei der Sonntagsfrage unbestritten sein – doch auch er kommt unter Druck: Die ­Österreicher wollen lieber den sympathischen Norbert Hofer als Kanzler statt den zu brutalen und eher unsympathischen Strache. Wagt auch die FPÖ einen Neustart?

Ein Neustart wird ohnehin nur mit Neuwahlen möglich sein. Die Große Koalition gehört von Rot-Grün-Neos oder von Schwarz-Blau abgelöst. Jeder neue Kanzler, auch Kern, braucht die Legitimation der Wähler – alles andere ist Schwindel. Und mit Kern – Kurz – Strache (oder Hofer) hätte das Land endlich auch drei echte Profis als Option für den Kanzler.

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