Das sagt ÖSTERREICH

Türkis-Blau II ist kaum noch vorstellbar

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Ein Kommentar von oe24-Chefredakteur Niki Fellner.

Der unsägliche Auftritt von Ursula Stenzel bei der Identitären-Veran­staltung am vergangenen Wochenende zeigt einmal mehr, dass die FPÖ leider nichts dazulernt. Es ist schlimm genug, dass Ursula Stenzel an diesem Marsch teilgenommen hat. Es ist noch schlimmer, dass die Parteispitze jetzt keine Anstalten macht, sich davon zu ­distanzieren. Und es ist schlicht inakzeptabel, dass es für Ursula Stenzel (zumindest vorerst) keine Konsequenzen gibt.
 
Die Chancen auf eine Neuauflage von Türkis-Blau sind nach dieser FPÖ-(Nicht-)Reaktion auf Stenzels Auftritt jedenfalls in ganz weite Ferne gerückt – und liegen mittlerweile wohl unter 20 %.
 
Schwer vorstellbar, dass Sebastian Kurz – der ja (zu Recht!) auf ein Verbot der Identitären besteht – noch einmal mit dieser FPÖ ­koaliert. Umso mehr, als eine türkis-blaue Koalition mit Herbert Kickl als Klubobmann ohnehin zum vorzeitigen Scheitern verdammt wäre. Kickl würde die Regierung aus dem Klub heraus vor sich hertreiben, wie es Jörg Haider einst aus Kärnten mit Schwarz-Blau gemacht hatte. Kickls Lieblingsfeind ist ja ohnehin Sebastian Kurz.
 
Der Streit um die Identitären ist für die ÖVP und Kurz in Wahrheit eine gefundene Ausrede, um nicht noch einmal mit der FPÖ in eine Koalition gehen zu müssen. Damit läuft alles auf Türkis-Rot hinaus …
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